Zeit für einen weiteren Eintrag aus Indien. Nach den ersten Tagen in einer anderen Kultur und einigen Erfahrungen mit dem einheimischen Transportsystem stellt sich bei mir zum ersten Mal das Gefühl ein, wieder Boden unter die Füße zu bekommen. Same same but different – der Slogan Südostasiens – trifft auch auf Indien zu. In vielen Dingen gibt es kaum Unterschiede zu Indonesien, in anderen Dingen klaffen Welten. Zwei Dinge, die nicht so gut funktionieren: ATMs (ich habe heute einen Traveller-Scheck eingetauscht, weil wir aus über 5 ATMs kein Geld rausbekommen haben) und der Zugang zum Internet. Obwohl ich gelesen hatte, dass es überall WIFI-Cafes geben soll, hat sich das zumindest bisher als ziemlich große Ente herausgestellt. Naja, mal schauen, wie das so weitergeht. Die erste Eisenbahnfahrt Den richtigen Zug zu finden war recht einfach, den richtigen Wagon zu finden, entpuppte sich als kleine Farce, da die Anzeigen zwei Mal geändert wurden und wir drei Mal das gesamt Gleis abgelaufen sind – immer begleitet von neugierigen Blicken. Gestern sind wir dann mit 8 Stunden Verspätung in Varanasi angekommen, waren also über 20 Stunden mit dem Zug unterwegs. So hatten wir wenigstens genug Zeit, uns mit der indischen Familie anzufreunden, mit der wir die offene 6er-Schlaf-Kabine geteilt haben. Das langsame Fahren des Zuges war übrigens dem Nebel geschuldet, der wohl die Freigabelichter irgendwie kaputtgemacht hat. Als wir gerade unsere Sachen gepackt hatten, um den Zug zu verlassen, haben wir erfahren, dass unser Stop erst in fünf Stunden in Sichtweite kommt… Schlussnote Für alle, die neidisch auf meinen diesen Trip schauen, sei gesagt, dass wir die langen Hosen noch nicht ausgezogen haben und ich sehr traurig bin, meine Wollmütze nicht mitgenommen zu haben. Es ist für diese Jahreszeit ungewöhnlich kalt in Nordindien. Daher ist der Plan, so schnell wie möglich die Biege zu machen und in wärmere Gefilde vorzustoßen. Nach Delhi und dem nicht gerade viel saubereren Varanasi steigen in meiner Vorstellung Bilder von Palmen und Sandstränden hoch… sobald ich da bin, werde ich Euch Bilder schicken — Puri – ein paar Tage später Sonne! Ich kann es nicht glauben, dass wir – zumindest tagsüber – die langen und warmen Klamotten ausziehen können. Nach der 27stündigen Zugtortur genießen wir schon seit zweit Tagen die Sonne, gutes Essen und unsere ruhige Unterkunft. Dafür nehme ich auch gerne die vielen Mückenstiche in Kauf. Da es nachts immer noch etwas kühl wird, wollen wir uns die nächsten Tage an der Ostküste weiter Richtung Süden durchschlagen. Und nun endlich ein paar Fotos. Da ist noch viel Knipserei mit dabei, aber ich schieße mich auch gerade erst ein…
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