Ich muss ja sagen, dass dieser Schritt mein Lieblingsschritt beim Puppenmachen ist, aber auch einer, bei dem ich sehr aufgeregt bin. Schließlich bekommt die Puppe nun ihren ganz eigenen Charakter! Auf jeden Fall habe ich aus dem letzten Jahr gelernt und mir eine Puppennadel besorgt. Sie hat die Arbeit wirklich vereinfacht!
Die Position der Augen und des Mundes waren auf Anhieb gefunden, die Nase hatte ich bereits vor dem Beziehen des Kopfes mit dem Trikotstoff positioniert und herausgearbeitet. Kurz überlegte ich, ob der Puppenjunge auch Ohren bekommen soll, aber entschied mich dann dagegen. Letztendlich bin ich da doch sehr Waldorf zugetan und empfinde Weniger als Mehr. Dafür gab es statt der Ohren einen dezent angedeuteten Bauchnabel. Ein kleines und geheimnisvolles Detail, das nur erscheint wenn man die Puppe auszieht. Meine Tochter ist davon ganz fasziniert, was ich so zauberhaft finde, dass es diesmal wieder einen gab.
Auch bei den Haaren überlegte ich nicht lange, von Anfang an hatte ich das Bild eines blonden Struwwelpeters vor mir. Also häkelte ich aus der hellblonden Puppenhaarwolle ein Käppchen, in das ich dann ca. 2 cm lange Strähnen knüpfte. Ich setzte sie bewusst nicht sehr dicht, so dass eine kecke Frisur entstand, wie frisch aus dem Bett gehüpft!
Der letzte Schritt war wieder das röten der Wangen und der kleine Puppenjunge an sich war fertig. Ein wirklich besonderer Moment, in dem man sein Werk erstmal in Gänze bewundern kann, prüfen ob die anfänglichen Vorstellungen umgesetzt worden sind und staunen was für eine Besonderheit man geschaffen hat.
Da diese Puppe ja für den kleinen Sohn meiner Cousine bestimmt war, musste ich sie leider wieder in den Schrank packen, um sie vor den neugierigen Händen meiner Tochter zu schützen. Meine kleine Puppenmama hätte sie nur zu gerne adoptiert.