Bloch scheint ein ziemlich unangenehmer Typ zu sein, er bläst sich auf, knallt Marcel unfreundliche Wahrheiten vor die Füße, tuschelt hinterm Rücken und sagt Leift statt Lift oder Veneice statt Venice, weil er davon ausgeht, dass jedes I im englischen wie ei gesprochen wird. Das erinnert mich an eine Szene im Proustseminar mit Jochen Schmidt. Da hatte sich eine ältere Dame darüber amüsiert, dass ein Teilnehmer Marquise falsch aussprach oder war es eine Teilnehmerin? Sie hatte sich vorher schon darüber beklagt, dass der Dozent zu leise spräche, es aber nicht in Erwägung gezogen, sich näher heranzusetzen.
Es werden noch einige Fehler der menschlichen Psyche beleuchtet und dann erzählt Saint Loup, dass sein Onkel erwartet wird und gibt gleich noch eine Geschichte zum Besten.
Es geht um Homosexualität: Ein Bekannter des Onkels, hatte sich einst beim Onkel eingeladen. Kaum war er durch die Tür, bekennt er sein Verliebtsein. Der Onkel im Zorn, holte sich einen Freund zu Hilfe. Sie zogen den Bekannten aus, prügelten ihn auf die Straße, wo er bei minus zehn Grad halbtot liegen blieb.
Diese Szene, erzählt bei Sonnenschein, Meeresrauschen und Urlaubsstimmung.
Kiel/Achterwehr/Westensee
Am Vormittag gepaddelt. Blaue Libellen, schwarzblaue Schmetterlinge, Eiderenten, Blesshühner, ein Bussard, Flussmuscheln, Seerosen und Sonnenschein. Die Teenies hatten ein eigenes Boot.
An einer Anlegestelle, eine Gruppierung fast haarloser, muskelbepackter, martialisch wirkender junger Männer, die mit freiem Oberkörper und laut launigen Sprüchen ihr Bier in der Hitze tranken.
dav