Das Foto wurde von Astrid Müller zur Verfügung gestellt
Ihr Lieben,
ich möchte Euch heute eine Geschichte von Mario A. Brakenwagen erzählen:
Es war einmal ein Problem, das sehr unglücklich und traurig war, weil alle Menschen darüber schimpften und es verfluchten. Dabei fing alles so spannend an…
In der Problementstehungsfabrik hatte man ihm in der Endkontrolle gesagt, dass es eine großartige Bestimmung habe und den Menschen ganz besondere Momente in ihrem Leben bringen würde. Voller Freude und Tatendrang machte sich das Problem daran, die Menschenwelt zu besuchen.
Doch anfangs wollte es niemand beachten – es war noch zu klein, ein kleines Problemchen.
Genährt durch das Verdrängen und Wegschieben der Menschen, wuchs es zu einem beachtlichen Problem heran. Jetzt wurde es beachtet, allerdings zog es auch schon den ersten Missmut auf sich.
Und weiterhin weit und breit keine besonderen Momente, wie man es ihm vor einer Ewigkeit versprach. Es wuchs weiter und wurde größer und größer. Die Beschimpfungen der Menschen schlugen um in Resignation.
Bis eines Tages das Korsett der Resignation gesprengt wurde und ein junger Mann mit seinem Sohn das Problem betrachteten. „Das wird keine leichte Aufgabe.“, sagte der Mann zu seinem Sohn.
„Da haben wir ja ein richtiges Problem, Paps, oder?“
„Lass dich davon nicht einschüchtern, mein Sohn. Ein Problem ist nichts weiter als eine Herausforderung, eine Aufgabe, die es zu lösen gilt – mehr nicht. Eine Hürde, die wir gemeinsam überspringen werden. Vielleicht müssen wir hierfür neue Sichtweisen und Standpunkte einnehmen, uns weiterentwickeln. Auf alle Fälle ist ein Problem für uns da.“
„Wie kann etwas für uns sein, wenn wir Schwierigkeiten damit haben?“
„Weil wir daran wachsen werden, mein Sohn. Und nachdem wir es bewältigt haben, werden wir anderen Menschen helfen können, wie sie solch ein Problem lösen können.“
Das Problem lauschte aus dem Hintergrund gespannt und freute sich darauf, dass nun endlich jemand den Mut fasste und sich seiner annahm.
„Weshalb bist Du Dir so sicher, Paps?“
„Wenn ein Problem gegen uns wäre, müsste es Contrablem heißen – tut es aber nicht.“ zwinkerte er seinem Sohn zu.
Und das Problem verstand nun, welche besonderen Momente es den Menschen brachte. Kleine Probleme versprachen kleine Entwicklungsschritte, große Probleme hingegen gingen einher mit großen Entwicklungen – und unser Problem hier war schon verdammt groß.
Ihr Lieben,
ja, da ist viel Wahres dran, wenn ein Problem wirklich etwas wäre, vor dem wir erschrecken müssten, würde es wahrscheinlich wirklich „Contraplem“ heißen und nicht „Problem“.
Bei Problemen kommt es vor allem auf unsere innere Einstellung ihnen gegenüber an:
Wir können uns von ihnen erdrücken lassen, wir können uns von ihnen das Leben vermiesen lassen, wir können angesichts von Problemen sogar aufgeben, aber wir können auch sagen:
„Da ist ein Problem – ok! Wie kann ich es lösen?
Wer kann mir bei der Lösung helfen?“
Und haben wir ein Problem zufriedenstellend gelöst, wissen wir ja beim nächsten Mal,
wie wir ein Problem ähnlicher Art angehen können.
Wenn wir vor Problemen davonlaufen, bleibt uns immer nur die Flucht.
Wir leben aber nicht, um auf der Flucht zu sein,
wir leben, um glücklich zu sein und unsere Probleme
zu lösen und an ihnen zu wachsen.
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch soooo sehr, dass es Euch gelingt, alle Eure Probleme, eines nach dem anderen (bitte nicht alle auf einmal!) zu lösen und glücklich zu werden.
Ich wünsche Euch einen fröhlichen problem-losen Nachmittag und grüße Euch herzlich aus dem sonnigen Bremen aus meinem Garten
Euer sonniger Werner vom Weserstrand
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt