Prince Albert
Der Tabak soll in den USA ein Klassiker sein. Es gibt ihn – so zumindest die Wikipedia - seit 1907! Er besteht zu großen Teilen aus Burley und ist daher nicht ganz ohne…
Für uns Europäer ist sicherlich die Verpackung erst einmal gewöhnungsbedürftig. In einer Pappschachtel steckt eine (nicht verschlossene!) Tüte, in der der Tabak seinem Verbrauch entgegen schlummert.
Der Geruch ist erdig, kaum süß und aromatisiert. Das Aroma erinnert an… ja, an was eigentlich? An nichts, das ich mit irgendetwas assoziiere, das ich irgendwoher kenne. Mir fällt wirklich kein Vergleich mit irgend einem mir bekanntem Geruch ein. Und so so kann ich mich darauf zurückziehen, vom “typischen Geruch” des Prince Albert zu sprechen.
Da es sich um eine sehr kurz – aber breit – geschnittene Mixture handelt, ist das Stopfen und Entzünden ein Kinderspiel. Vom ersten Zug an wird die Zunge von einem fülligen Rauch gekitzelt, der mich an den Geruch eines nebligen Abends im herbstlichen Wald erinnert. Wenn Moos in der Pfeife vorstellbar ist…dann mit diesem Kraut!
Ich weiß, dass das eher nicht so vielversprechend klingt. Aber seltsamerweise schmeckt mir dieses Aroma sehr gut. Das merke ich, der ich immer mehrere Tabake gleichzeitig offen habe, daran, dass der Prince fast halbleer ist. Und ich das Päckerl erst seit letzten Sonntag offen habe.
Zugegeben: man muss vorsichtig mit dem Kraut sein. Langsames Rauchen ist Pflicht! Zu heiß – was aufgrund der Zubereitung nicht sonderlich schwer ist – zu heißgeraucht grillt der Tabak die Zunge. Aber er schmeckt eben auch nur, wenn man ihn ohne Filter raucht. Mit Filter wird er langweilig und irgendwie dumpf. Und ich rauche ihn vorrangig aus Tonpfeifen (ich hab ja jetzt genügend – ich denke; ursprünglicher kann man kaum rauchen.
Da der Tabak wirklich auch sättigt – sprich: ordentlich Nikotin abgibt – sind kleine Pfeifenköpfe vorzuziehen. Das – so denke ich – sollte bei dieser Schnittart eh der Fall sein; in zu großen Köpfen kann der Tabak anfangen zu sottern. Wobei: das ist eine Vermutung. Ich habe es nicht ausprobiert. Und kann nur berichten, dass er es in kleinen Köpfen absolut nicht tut. Sondern dass ich einige Male nur deshalb merkte, dass die Pfeife leergeraucht ist, weil ich den feinen Staub der Asche auf der Zunge hatte. Und das geht relativ fix vonstatten. Der Tabak glimmt schnell.
Doch wie gesagt: so ein Zehn-Minuten-Genuss hat es in sich. Ich habe lange danach kein Bedürfnis nach der nächsten Pfeife.
Alles in Allem: Es ist Schade, dass es den Tabak in Deutschland nicht gibt – oder wenn; dass ich ihn einfach nicht wahrgenommen habe. Nicht, dass er nun zu meinem All-Day-Smoke werden könnte – dazu ist er mir zu kräftig in Geschmack und Gehalt. Aber ich habe ihn in der letzten Woche mehrmals täglich genossen und das wirklich genossen.