Präsidentenwahl ist doch keine Damenwahl

Der Wahlkrimi von Berlin ist beendet, die nächste kapitale Marionette steht fest.

Gestern präsentierte uns das offizielle Fernsehen langatmige Bilder, wo es ausser ratlos wirkenden Politfratzen ansonsten nichts interessantes zu sehen gab. Dabei erzählten die Kommentatoren Unsinn von der Knisterspannung wie beim Hitchcock und von Tatort-Atmosphäre.

Und geradezu verschwörerisch wurden die Kommentatoren und Analytiker, als sie von der schicksalhaften Horror-Konstellation redeten, die sich aus dieser Wahl für die Regierung ergibt. Nach dem zweiten Wahlgang schien die arme Merkel ausgemerkelt zu haben, zusammen mit ihrem Guido dem Armleuchter. Nein, verzählten die aufgeregten Kommentatoren: jetzt wird es für die Kanzlerin und Koalition aber ganz schlimm!!!

Und dann geht plötzlich bei dem 3. Wahlgang alles glatt über die Bühne. Der vorbestimmte Kandidat bekommt seine absolute Mehrheit, Kanzlerin kann weiter kanzlern und Guido weiter Unsinn verzapfen. Alles bleibt bei Altem, zumal man den neuen Mann im Schloss `Schönesleben` ebenso wenig wahrnehmen wird, wie seine Vorgänger.

Alles in allem, war die Veranstaltung granatenmässig schlecht, langweilig und uninventiv, alles geschah ohne Sinn und Zweck und es herrschte eindeutig ein Chaos, das sich jeglichen Kontrolle entzogen hatte: da wusste man nicht, wer da trinkt, und wer die Zeche bezahlt. Das war vermutlich die ARD Tatort-Redaktion, die für diesen langweiligen Schmarrn verantwortlich zeichnet; das war ja die gleiche öde, geisttötende Sinnlosigkeit, die aus ihren schlimmen Tatorten sozusagen `atmet`.

Man kann es sich anhand früheren solchen und ähnlichen Veranstaltungen überzeugen, um wie viel (selbst)sicherer die Politik solche Angelegenheiten früher meisterte. Da ging alles zack-zack über die Bühne, und falls die Veranstaltung eine ausgedehnte und langwierige Dramaturgie verlangte, war auch das nicht so langweilig, so sinnlos und dämlich wie die gestrige Wahl. Die Politik hatte sich eben unter Kontrolle gehabt.

Und da sind wir wieder bei dieser Unruhe, die seit einigen Jahren in der Politik zu beobachten ist. So stark, wie bei dieser Gelegenheit, war sie vermutlich noch nie zu beobachten. Man zog zwar die Veranstaltung wie geplant durch, doch nicht geordnet, wie früher, die Bilder da verloren ihre Logik, es war offensichtlich, dass man sich nicht sicher war, die Angelegenheit heil über die Runden zu bringen. Als erwarteten alle ein ungeheures Desaster.

Alles Anzeichen dafür, dass die Unsicherheit in der Politik zunimmt.

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