POLITIK FÜR MÜNCHEN

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München 1870. Als erster jüdischer Bürger der Stadt wird der angesehene Unternehmer Moritz Guggenheimer mit großer Mehrheit zum Vorsitzenden des Kollegiums der Gemeindebevollmächtigten gewählt. Für die Emanzipation der bayerischen Juden ist dies ein entscheidendes Signal. Auch viele Zeitgenossen messen der Wahl große Bedeutung bei. Denn Guggenheimers Position ist eine der einflussreichsten und zugleich verantwortungsvollsten in München. Der liberale Politiker und Unternehmer gilt als einer der fähigsten politischen Köpfe der Stadt. Über ein Jahrzehnt wird Moritz Guggenheimer die Geschicke Münchens mitbestimmen und wichtige kommunale Infrastrukturprojekte realisieren bzw. auf den Weg bringen – etwa die Errichtung des Schlacht- und Viehhofes, des Wasserwerks und den Ausbau der Kanalisation. Antisemitische Angriffe veranlassen Guggenheimer 1881 schließlich zum Rückzug aus der Politik.

Der Unternehmer Moritz Guggenheimer (1825–1902)
Neue Ausstellung im Studienraum
2. April bis 4. Oktober 2014

Das im Mittelpunkt dieser Ausstellung stehende Lenbach-Porträt – eine großzügige Schenkung an das Jüdische Museum München aus Familienbesitz – erinnert an den bedeutenden Kommunalpolitiker Moritz Guggenheimer und dessen Beitrag zur Entwicklung Münchens zu einer modernen und weltoffenen Großstadt.

KURATOR
Dr. Andreas Heusler, Stadtarchiv München

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Einbürgerungsakte für Moritz Guggenheimer, 1849
Um alle Rechte eines Stadtbürgers wahrnehmen zu können (z.B. Wahlrecht, Bekleidung von Staats- und Gemeindeämtern), war der Besitz des Bürgerrechts Voraussetzung. Dieses Recht wurde jedoch von der städtischen Obrigkeit als Privileg gehandelt und nur unter bestimmten Voraussetzungen vergeben. Moritz Guggenheimer, in München aufgewachsen und Sohn eines erfolgreichen Geschäftsmanns, erhielt das Münchner Bürgerrecht im Jahr 1849.

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Porträt Moritz Guggenheimer, München, 1874
Für Repräsentationszwecke wurden von den Mitgliedern des Kollegiums der Gemeindebevollmächtigten Porträtaufnahmen gefertigt.

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Helene Guggenheimer, geb. Wolff, mit den Töchtern Hildegard und Hedwig
Wien (K.u.k. Hofatelier Pietzner), um 1900

Die um 1900 entstandene Aufnahme zeigt Moritz Guggenheimers zweite Ehefrau Helene mit den beiden Töchtern. Die 1884 geborene Hedwig [rechts im Bild] war seit 1912 mit dem Historiker Otto Hintze verheiratet. 1924 wurde sie von dem renommierten Professor Friedrich Meinecke promoviert; ihre Forschungsinteressen galten der französischen Geschichte. 1939 flüchtete sie in die Niederlande. Unter dem Druck der Verfolgungsmaßnahmen nahm sie sich 1942 in Utrecht das Leben. Die zweite Tochter Hildegard (geboren 1886) heiratete 1909 den Privatgelehrten Dr. Manfred Schröder und überlebte die Schoa.

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Todesanzeige der Aktienbrauerei zum Löwenbräu für Moritz Guggenheimer
München, 26. Juli 1902

Als Geschäftsmann war Moritz Guggenheimer eng mit dem Münchner Wirtschaftsleben verbunden. Drei Jahrzehnte lang bestimmte er als Vorsitzender des Aufsichtsrats die Geschicke des Traditionsunternehmens Löwenbräu AG mit.

Eröffnungsbild zu Beginn des Blogbeitrags:
Franz von Lenbach (1836–1904)
Porträt Moritz Guggenheimer, München, 1899

Das Porträt zeigt den 74-jährigen Moritz Guggenheimer. Lenbach schuf es auf Grundlage einer kleineren Ölskizze, die 1989 im Kunsthandel versteigert wurde. Das ausgearbeitete Porträt befand sich bis zur Schenkung an das Jüdische Museum München 2013 im Besitz von in München lebenden Nachfahren Moritz Guggenheimers.


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