Plattenbox #32 "doppelt gemoppelt"

Caleya - Trümmermensch
(Midsummer Records / Cargo) 2011
Plattenbox #32 "These Waves will carry us Home" war ein Schiff im Sturm intensiver Gefühlswelten. CALEYA führen uns auf ihrem neuen Album durch ein Kaleidoskop menschlicher Erfahrung und Erinnerungen. Unterwegs durch die Nacht der  Abgründe. "Aporie" fasziniert gerade in den ruhigen Abschnitten, wenn die Gitarristen, bedächtig melodiöse Momente erzeugen die dann durch die ersten verständlichen Worte " ... ausser Phrasen, ausser Zweifeln , Stein auf Stein in die Leere unser Herzen" auf den Höhepunkt gebracht werden. Der rhythmische Anfang in "Archetyp" wird immer wieder von niederschmetternden Doompassagen unterbrochen und mit Tobias Lietz verzweifelter dunkler Poesie ausgemalt. "So schrei deine Leere hinein" ............... gibt uns "Apogaeum" zu verstehen. Einer der schaurig, schönsten Momenten auf "Trümmermensch". Ein Album das CALEYA einige Schritte weiter bringt, es ist komplex und in seiner Gesamtheit unfassbar. Es entwickelt bei jedem Hören einen Sog. ......." gleichmässig und dumpf wie der Schlag eines Herzens, des Herzens einer siegreichen Finsternis" *Wie Cpt. Marlow der Protagonist aus Joseph Conrad´s Roman sich immer weiter in die unzugänglichen Orte seiner Seele begibt und der Faszination der Dunkelheit erliegt. Ein aufwühlendes, düsteres Werk. "Akrasia" fordert den Hörer nocheinmal über 8 Minuten mit einem sehr ergreifendem Gesang im Finale und hinterlässt uns mit den Worten ..." Im Staube der Zeit erwächst ein neues Herz , all  das was bleibt sind Trümmer". Klanglich sehr gut von Nils Wittrock und Ilja Lappin produziert und mit einem grandiosen Artwork von Chris Dettmer versehen schliesst es den Kreis dieses erschütternden Konzeptalbums.  Unterwegs durch die Nacht. Unterwegs ins Herz der Finsternis durch die Trümmer unserer Erfahrungen und Erinnerungen. Wertvoll!!!!!!!!!!!* aus " Herz der Finsternis" von J. ConradText: V. Dickerhoff////////////////////////////////////////////////
Caleya haben alles richtig gemacht. Und damit ist die Rezension eigentlich schon vorbei, denn es gibt eigentlich nicht viel zur neuen Platte zu sagen. Sie haben genau diese „unfette“ Produktion beibehalten die sie schon auf ihrer EP „Maelmstrom“ und der ersten LP „These Waves will carry us Home“ so einzigartig gemacht haben. Das die Songs allesammt mit „A“ anfangen muss Mensch komisch finden oder auch nicht. Dadurch verlieren die Songs vielleicht etwas an Character dem Gesamtbild der Platte schadet es in keinster Weise. Tobi singt jetzt auf Deutsch, was dem Herrn gut zu gesicht steht und die Texte sind alle sehr gelungen und zeigen das Caleya auch wirklich etwas zu sagen haben. Ich konnte mich bereits davon überzeugen das die Songs auch live wunderbar funktionieren und genausoviel Energie haben wie die alten Sachen. In einer Zeit wo die Devise im Hardcore lautet: „Fett,fetter,am fettesten“ bilden Caleya eine wohltuende Ausnahme und lassen den Bass nicht im Vordergrund stehen, sondern lassen alles im Gleichklang ertönen und zeigen das Hardcore einfach diese ganzen böllernde Bässe nicht braucht sondern das Herzblut das viele Bands einfach nicht haben oder um Loxiran zu zitieren "Hardcore ist mehr als nur Musik, mehr als nur mit den neusten Baseballcappies, Skateschuhen und Kapuzenpullies rumzulaufen... [...]". Jedes Hardcoremoshkiddie soll um diese Band einen großen Bogen machen, denn diese Musik ist viel zu ehrlich für dich! So genug Szenenbashing zurück zur Platte: Jeder der etwas mit Hardcore in reinform anfangen kann wird die Platte kaufen, denn diese Band macht alles richtig und geht den Weg den sie sich selber geebnet hat und setzt dem Mainstream eine böse und wütende Platte entgegen. Weiter so bitte.Text: Jonas Sankewitz


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