Die BASF hat sich über die BASF Biorenewable Beteiligungs GmbH & Co. KG mit 30 Millionen US-Dollar am amerikanischen Technologieunternehmen Renmatix Inc., Philadelphia (USA), beteiligt. Das Tochterunternehmen der BASF hat eine Finanzierungsrunde über 50 Millionen US-Dollar angeführt, an der Neu- und Altinvestoren beteiligt waren.
Das Technologieunternehmen Renmatix hat die sogenannte Plantrose TM -Technologie entwickelt. Mit diesem patentrechtlich geschützten Verfahren kann aus lignozellulosehaltiger Biomasse (Holz, Bagasse oder Stroh) industriell verwertbarer Zucker hergestellt werden. Die Technologie ermöglicht erstmals die Produktion von Industriezuckern in großen Mengen und zu wettbewerbsfähigen Kosten aus nicht-essbarer Pflanzenmasse. „Die Plantrose-Technologie kann zukünftig unsere Basis an nachwachsenden Rohstoffen erweitern und uns gleichzeitig die Möglichkeit eröffnen, die Kosteneffizienz unserer Wertschöpfungsketten noch weiter zu verbessern. Durch die Partnerschaft mit Renmatix geht die BASF neue Wege und unterstreicht damit ihre Unternehmensstrategie, Lösungen anzubieten, die noch nachhaltiger sind“, sagt Dr. Josef R. Wünsch, Senior Vice President Modelling & Formulation Research and Technology Incubation bei BASF.
Bei der Plantrose-Technologie wird Biomasse in überkritischem Wasser und bei hoher Temperatur und unter hohem Druck in einem zweistufigen Verfahren in Zellulose und Zucker gespalten. Da die Plantrose-Technologie nicht-essbare Biomasse als Rohstoffbasis nutzt, steht sie nicht im Wettbewerb zur Nahrungsmittelproduktion. „Durch die Partnerschaft mit der BASF können wir unsere Technologie nun noch effizienter weiterentwickeln und kommerzialisieren. Die Funktionsfähigkeit des Plantrose-Verfahrens haben wir bereits in einer Pilotanlage zeigen können. In Zusammenarbeit mit der BASF werden wir nun das Verfahren in den industriellen Maßstab überführen“, bemerkt Mike Hamilton, Chief Executive Officer von Renmatix.
Industriezucker sind in der chemischen Industrie wichtige nachwachsende Rohstoffe, aus denen zum Beispiel durch fermentative Verfahren Biokraftstoffe oder chemische Grund- und Zwischenprodukte hergestellt werden. Für die Wettbewerbsfähigkeit der Produkte ist es wichtig, dass Industriezucker kostengünstig in ausreichender Menge zur Verfügung steht.