Panik in der Atomlobby

Panik in der Atomlobby

Hört und liest man die Kommentare von Politikern und Wirtschaftsführern, die der Atomindustrie nahe stehen, erfährt man seltsame Dinge. Gestern, zum Beispiel, hörte ich Herrn Schwaller von der CVP am Radio. Die Schweiz brauche Strom, da die Wirtschaft wachsen müsse und die Bevölkerung jährlich um 100’000 Menschen zunehme, meinte er. Gott sei Dank ist der nicht Bundesrat geworden. Ist wohl alles Gott gegeben, bei der CVP.

Heute warnt Giovanni Leonardi, CEO des größten Schweizer Stromkonzerns Alpiq, vor untragbar hohen Stromrechnungen, wenn die AKW’s abgestellt würden. Mit 6000 Franken pro Jahr müsse dann ein vierköpfiger Haushalt rechnen. Denn Atomstrom sei günstig. Windenergie würde das zwei- bis dreifache kosten, Solarenergie sogar das acht- bis zehnfache.

Ob Leonardi dabei die Endlagerung der radioaktiven Abfälle berücksichtigt hat, die über Jahrtausende überwacht werden müssen? Hat er bei seiner Panikmache auch berücksichtigt, dass ein GAU nicht durch eine Versicherung gedeckt wird, sondern gegebenenfalls vom Volk getragen werden muss?

Atomenergie ist nur scheinbar günstig, weil sie massiv vom Steuerzahler subventioniert wird, bzw. die Folgekosten nicht eingerechnet werden. Unzählige Generationen nach uns werden noch für unsere Atomwirtschaft zahlen müssen.

Währenddessen schwafeln Politiker von tragbarem Restrisiko. Dieses Restrisiko ist notabene die Evakuierung der Schweizer Bevölkerung und die Unbewohnbarkeit unseres Landes für die nächsten Jahrtausende.

Man müsse auch die Versorgungssicherheit berücksichtigen, meinen sie. Dass die Versorgungssicherheit mit Sparen und forciertem Ausbau der alternativen Energien sichergestellt werden könnte, kommt ihnen nicht in den Sinn. Das ist offenbar zu wenig profitabel. Wie immer geht es um Geld für ein paar Reiche. Dafür nimmt man sogar die Vernichtung der Schweiz in Kauf.

Was die Atomkatastrophe in Fukushima angeht: Dort ist die Lage schon lange außer Kontrolle. Wenn kein Wunder geschieht, wird ein atomarer Sumpf entstehen, der Japan unbewohnbar macht und den Rest der Welt über Jahrtausende mit Radioaktivität „versorgt“.

Derweil plant die EU mit einer Eilverordnung die Anhebung der Grenzwerte für verstrahlte Lebensmittel aus Japan. Der jetzige Grenzwert wurde übrigens bereits nach Tschernobyl angehoben. Mit weiteren „Anpassungen“ ist in den nächsten Monaten und Jahren vermutlich zu rechnen.

Willkommen im Atomzeitalter. Euer Traumperlentaucher

Bild: Heute bei mir gemessen. Noch ist alles im grünen Bereich.



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