Vor einem Jahr habe ich berichtet, dass mein LumixG Leica 100–400mm Zoom von Panasonic nach einem Besuch am Strand Sand im Zoomgetriebe hatte. Überraschend, denn ich investiere gutes Geld in eine Ausrüstung, von denen der Hersteller verspricht, dass sie staub- und spritzwasserfest sind. In widrige Bedingungen begebe ich mich nur mit Equipment von dem ich ausgehe, dass es dazu geeignet ist. Ich liebe das Fotografieren bei Wind und Wetter. Einige meiner liebsten Fotoserien sind unter solchen Bedingungen entstanden.
Panasonic verspricht auf seiner Website, dass das LumixG Leica Vario-Elmar 100–400mm gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet ist.Als ich das Objektiv dem Händler zum Einsenden an den Panasonic-Service übergab, war ich gespannt, wie der Hersteller mit dem Fall umgehen würde. Dass Panasonic für die Reinigung des Zoom-Mechanismus den Preis des neuen Objektivs veranschlagen würde, haute mich dann doch aus den Socken. Ich vermute, die Ingenieure des Objektivs haben sich für eine Konstruktion entschieden, die sich nach dem Zusammenfügen nicht wieder öffnen lässt. Eine Konstruktion, bei der Reparatur nicht vorgesehen ist. Andernfalls wäre doch der Zoomring einfach abzunehmen und der Mechanismus vom Sand befreien gewesen. Dass der Preis der Reparatur dem Neupreis des Produkts entspricht, deutet wohl daraufhin, dass Panasonic das Objektiv ausgetauscht hätte. Es wäre schließlich absurd vom Kunden eine Reparaturpauschale zu verlangen, für die er ein neues Objektiv kaufen kann.
Ich hätte schon damals den Konsumentenschutz einschalten sollen. Man darf den Konzernen nicht alles durchgehen lassen. Aber ich bin niemand, der den Konflikt sucht. Deshalb habe ich die Kröte des kratzenden Zoomrings geschluckt. Mittlerweile ist das Kratzen einem sanften Schleifen gewichen – die Sandkörner werden sich abgeschliffen haben. Nicht schön, aber eher eine Art ästhetisches Problem, als ein funktionales.
Vor ein paar Wochen die nächste Überraschung: Ein Stäubchen innen an der Frontlinse. Wieder habe ich das Objektiv zur Einsendung an Panasonic übergeben – auch darüber habe ich berichtet. Antwort des Service-Centers:
Laut Panasonic-Service-Partner ist das als gegen Staub abgedichtet beworbene Objektiv nicht staubdicht.Für diese Auskunft hat die Servicestelle meinem Händler dann auch noch 80 Euro in Rechnung gesellt die ich jetzt bezahlen müsste. Ich habe vom Händler gefordert eine Stellungnahme von Panasonic zur Diskrepanz zwischen Bewerbung und tatsächlicher Qualität einzufordern und habe klargestellt, dass ich die Sache an den Konsumentenschutz übergeben werde, wenn sie den Betrag tatsächlich einfordern. Laut Händler hat Panasonic auf die Anfrage nicht mehr reagiert.
Um die Sache mit Panasonic selbst zu klären, bat ich den Händler um die Nennung eines Kontakts. Nun wird die Sache richtig kompliziert: Panasonic führt den Service an seinen Produkten nicht selbst aus, sondern delegiert diese Aufgabe an einen Service-Partner. Daraus ergibt sich die Situation, dass Panasonic die Reparaturen nichts angehen, weil diese ja vom Service-Partner vorgenommen werden. Den Service-Partner wiederum geht die Qualität der Produkte nichts an, weil diese ja von Panasonic hergestellt werden.
Das ist der Stand der Dinge. Ich werde weiter berichten, wenn sich in der Sache weiteres tut.