Der Kameramarkt – eine Branche in der Krise?

Zu meinem Artikel von gestern möchte ich ergänzen: Olympus hat laut meinen Recherchen klar dementiert, dass es irgendeinen Plan gibt, die Kamerasparte 2020 zu schließen und dass man das auch langfristig nicht in Betracht ziehe. Die Kamerabranche ist aber generell in der Krise. Ich erwarte zwar, dass sich das Gerücht um Olympus’ Rückzug nicht bewahrheiten wird, aber es auszuschließen würde ich nicht wagen. Auch 2005 hätte wohl kaum jemand geglaubt, dass sich Minolta 2006 vom Kameramarkt verabschiedet.

Leider geht es auch Nikon kaum besser als Olympus. Mit dem Unterschied, dass Nikon die Kamerasparte ist, während Olympus-Imaging Teil eines Konzerns ist der mit Medizintechnik gut zu verdienen scheint. Dabei muss Nikon in der Krise das tun, was Olympus hinter sich hat: Für das Z-System ein brauchbares Angebot an Objektiven aufbauen. Dass Nikon das gleich auf zwei Schienen machen will – für Vollformat und APS-C – ist mir rätselhaft. Zu allem Überfluss soll das auch noch mit einem gekürzten Budget für Forschung und Entwicklung vonstatten gehen. Zwar kann ich mir nicht vorstellen, dass die Traditionsmarke in absehbarer Zeit vom Kameramarkt verschwindet, aber wer könnte es vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen ausschließen?

Pentax hängt wohl nur mehr an der Druckersparte von Ricoh. Auch Canon steckt mit der Kamerasparte in der Krise. Allerdings ist Canon wohl breit genug aufgestellt, die Probleme des Kamerasektors mit anderen Produktbereichen etwas abzufedern.

Breit aufgestellt ist auch Sony. Deren Aktien galten vor ein paar Jahren zwar auch als Ramsch, aber derzeit scheint es für Sony gut zu laufen. Allerdings betreibt der Konzern eine aggressive Preispolitik und ich vermute, dass das auch mit Risiko verbunden ist.

Recht gut dazustehen scheint FujiFilm. Mir persönlich ist das ja rätselhaft, denn über Fuji lese ich zwar in den Fachmedien viel, in Kursen oder auf den Straßen sehe ich allerdings selten Fuji-Kameras. Möglicherweise sind sie auf Märkten außerhalb Europas erfolgreich. Oder es verhält sich wie bei Canon, Pentax und Olympus: Die Kamerasparte wird von anderen Produktbereichen mitgetragen. Ich bin kein Business-Insider. Ich kann nur raten.

Bleibt Panasonic. Ich nehme an, dass deren MFT-Spare ähnlich läuft, wie die von Olympus. Gerüchte Panasonic könnte sich von MFT verabschieden, gibt es schon lange. Aber was dann? Auch wenn Panasonic für seine Vollformat-Lumix auf zwei Partner verweisen kann, frage ich mich schon, weshalb das neue L-System in absehbarer Zeit Gewinn abwerfen soll, während eine Marke wie Nikon um das Überleben kämpft.

Ich halte den Gedanken, dass es in einigen Jahren keine Kameras mehr geben und jeder nur mehr mit Handys fotografieren wird, für ziemlich abstrus. Allerdings werden die smarten Alleskönner den Markt der Konsumenten die nichts anderes wollen, als ihr Leben in Bildern festzuhalten früher oder später komplett übernehmen. Fotografie wird dann eine Sparte für Fotografen sein – eine Nische mit Leuten die fotografieren, statt Bilder machen wollen. Ich vermute, dass sich ein paar Kamerahersteller in dieser Nische erholen und wieder gewinnbringend operieren können werden. Ich vermute auch, dass Berufs- und Hobbyfotografen dann für ihre Ausrüstung wieder Preise zahlen müssen, mit denen ein Hersteller etwas mehr als rote Zahlen schreiben kann. Ich vermute auch, dass das Feuerwerk an mehrmals neuen Produkten im Jahr dann vorüber sein wird. Wenn Kameras den Massenmarkt verlassen, wird ein Preis- und Innovationskrieg wie er seit Jahren tobt, für das Marketing nicht mehr notwendig sein. Das ist gut so! Weniger gut finde ich, dass wahrscheinlich nicht alle Hersteller die heute operieren, in dieser Nische ankommen werden. Ich hoffe, dass es nicht Olympus ist, der auf der Strecke bleibt. Für mich ist Olympus die beste Alternative!


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