so richtig greift der frühling nicht um sich, jedenfalls hier in der gegend. ein paar sonnenstrahlen die letzte woche, jetzt wieder mal regnen, aber wir wollen auch nicht vergessen, dass der monat april heißt. trotzdem bedeutet in der kinderarztpraxis ostern immer eine entscheidende zäsur. von o bis o, ähnlich wie bei den winterreifen, reicht die erkältungssaison. nach diesen gut sechs monaten gehen alle auf dem zahnfleisch: die eltern, die kinder sowieso, das praxispersonal, welches nun auch endlich krank sein möchte. die ersthelferin und ich retten uns gerade so durch die letzten tage, während sich das küken und die teilzeitkräfte schon vereinzelt krank gemeldet haben.
vor kurzen jahren noch war die zäsur die faschingswoche. du konntest sicher sein, an aschermittwoch war alles vorbei. die erfahrenen kollegen der umgebung wussten das schon lange, deswegen sind die da auch immer in urlaub gefahren, während du die woche kräftig vertreten hast. aber dann war ruhig. aber das ist sicher der klimawandel.
nun also eher ostern. heute an gründonnerstag kommen sie nochmal alle, die urlaubsfahrer, die präfeiertagskranken und die sorgenvollen, für die vier tage notdienst der weltuntergang bedeutet. es ehrt mich ja: ich habe frei, bin nicht greifbar, habe dieses jahr auch keine osterbereitschaft, da möchten die mir anvertrauten nicht zum wildfremden kinderdogger um die ecke gehen. da kommen sie lieber heute alle nochmal. und die andere hälfte, die keine probleme mit dem notdienst-dokter hat, kommt am osterdienstag, um gucken zu lassen, ob der das auch richtig gemacht hat.
heute abend ist schluss, heut nachmittag noch, und schaue ich in die bestellliste, haben die besten arzthelferinnen medizinischen fachangestellten von allen bereits vorausschauend alles frei geräumt: es finden sich keine impftermine, keine vorsorgen, keine gesprächstermine, aber es wimmelt nur so von “akutbuttons”, und siehe: auch frau meyer-b., die bereits am montag da war (“wissense so nach dem wochenende”) wird wiederkommen (“wissense, so vor den feiertagen”), genauso wie familie ceylan-malik-bertolli, die zwar mit einem kind nur drin stehen, aber immer alle vier mitbringt (“ach alle anmelde? weischt, dachte, wenn eh termin, alle mitbringe!”). ausgetrickst. das wissen die besten arzthelferinnen medizinischen fachangestellten von allen aber schon, und haben gleich mehr platz gelassen.
also ostern. vier tage auskurieren für den kinderdoc, am dritten tag auferstanden … nein nein, das bringe ich jetzt nicht. ich wünsche dem geneigten leser einen gesegneten passahtag und ein schönes osterfest – hallo, petrus, wir hätten da gerne noch etwas sonnenschein, sonst geht die farbe von den ostereiern so schnell ab.