Offener Brief an Buchhändlerinnen und Buchhändler

Offener Brief an Buchhändlerinnen und Buchhändler

Liebe Buchhändlerin, lieber Buchhändler,
wie kann das sein? Da kommt jemand in Ihr Geschäft, fragt nach meinem Buch und bekommt die Auskunft »Das gibt es nur als E-Book bei Amazon. Bestellen Sie es dort.« Abgesehen von der Tatsache, dass diese Aussage gänzlich falsch ist, dachte ich bisher, dass es das Ziel des lokalen Buchhandels ist, die Kunden durch Service an sich zu binden. Müsste es dann nicht Ihr Ziel sein, diese Kunden, die gezielt nach meinem Buch fragen, zufriedenzustellen und dadurch vielleicht zu regelmäßigen Kunden zu machen?

Zugegeben, mein Buch ist (noch) nicht bei den Barsortimentern gelistet, aber ein Klick ins VLB hätte genügt und Sie hätten Ihrem Kunden eine bessere Auskunft geben können. Oder Sie hätten mal kurz Google befragt. Ja selbst eine Suche bei Amazon selbst hätte Ihnen gesagt, dass es natürlich ein Taschenbuch gibt. Denn Amazon liest das VLB aus und zeigt seinen Kunden alle dort verzeichneten Bücher auf. Warum Sie nicht?
Mir ist klar, dass der Markt komplizierter und unübersichtlicher geworden ist. Neben den Tausenden Verlagsveröffentlichungen gibt es nun auch noch ebenso viele Selfpublisher, die ungefiltert in den Markt schießen. Wie soll man da noch mitkommen? Zumal es wirklich auch viele schlechte Bücher in diesem Bereich gibt. Doch es gibt auch viele gute. Und wäre dies nicht eine besondere Chance für den lokalen Buchhandel, den Kunden die Highlights aus dem Selfpublishing zu präsentieren?
Denn letztlich sitzen wir doch in einem Boot. Als Selfpublisherin muss ich ebenso hart kämpfen, um im Markt bestehen zu können. Tagtäglich werden E-Books verschenkt und in Abomodellen massenweise gestreamt. Zeitgleich steigen aber die Kosten, ein professionelles und gutes Buch herauszubringen. Lektorat und gutes Cover müssen schließlich sein. Und das Marketing, um überhaupt wahrgenommen zu werden, schlägt auch zu Buche. Schlimm, wenn dann Menschen interessiert werden und Sie die dann abweisen. Dabei kann doch die gegenseitige Unterstützung von lokalem Buchhandel und ambitionierten Selfpublishern ein Gewinn für beide Seiten sein.
Schließlich gibt es ja auch durchaus positive Beispiele. So unterstützt mich die Willicher Buchhandlung bei mir vor Ort hervorragend. Aber es geht ja im ersten Schritt gar nicht darum, das Sie, liebe Buchhändlerin und lieber Buchhändler, sich nun ins Gewirr des Selfpublishingmarktes stürzen. Es geht erstmal nur darum, den Kunden, die durch mich und andere engagierte Selfpublisher in Ihr Geschäft gebracht werden, auch das gewünschte Buch zu liefern. Mehr nicht. Das sollte doch wohl möglich sein, oder?
Also, rufen Sie mich an, senden Sie mir ein E-Mail, ganz egal. Mein Buch kommt sofort zu Ihnen. Selbstverständlich zu Buchhandelskonditionen. Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören.
Herzlichen Gruß,
Vera Nentwich

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