Beim Hallenturnier in Quetzen schieße ich am Samstagmorgen eigentlich nicht schlecht. Zwar starte ich etwas verkrampft, aber Schussaufbau, Ankern und Lösen sind im Großen und Ganzen in Ordnung. Jedoch klappt es mit dem Zielen nicht. Mehrfach verliere ich das Visierkorn vor der Auflage aus dem Auge: Nach zwei bis drei Sekunden verblasst das Visier derart, dass ich keinerlei Konturen mehr erkennen kann.
Mir bleibt so bei diversen Schüssen nur das Lösen ins Unbestimmte, was zu mehreren schlechten Treffern führt. Am Ende des ersten Durchgangs sind es so nur 258 Ringe.
In der Pause demontiere ich das Beiter Visierkorn und baue das Shibuya Fiber Pin auf. Damit wird es etwas besser, doch jetzt sehe ich oft auch wieder zwei Leuchtpunkte schräg übereinander. Dies ist der Lichtbrechung an den Übergangsbereichen der Gleitsichtbrille geschuldet. In diesem Durchgang steigere ich mich aber wenigstens etwas - auf 263 Ringe.
Mit frustrierenden 521 Ringen im Reisegepäck fahre ich nach Hause. Es muss etwas geschehen, sonst komme ich nicht weiter! - Ich klebe mir eine Kunststoffscheibe vor ein Beiter-Korn und male sie schwarz an. Nachmittags fahre ich dann noch einmal zum Training nach Loccum und probiere das aus.
Doch auch das vergrößerte Korn verblasst, wenn ich mit beiden Augen geöffnet ziele. Es hilft auch nicht, die Einsätze zu wechseln. - Dies alles funktioniert also auch nicht!
Mir bleibt nichts weiter übrig, als es mit Zielen mit geschlossenem linken Auge zu probieren. Bisher hatte ich dabei immer das Problem, dass ich verkrampfte, wenn ich das linke Auge schloss. - Doch jetzt muss ich da durch!
Ich schieße so noch eine Leistungkontrolle mit 60 Pfeilen. Trotz Ermüdung und der Veränderung des Schießgefühls durch das Schießen mit geschlossenem linken Auge schaffe ich 267 und 270 Ringe. - Ein Fortschritt immerhin!
Dies scheint nun der Weg zu sein, den ich zu gehen habe. Ich muss mit dem Schließen des linken Auges beim Zielen klar kommen. Ich habe keine Ahnung, wie lange es dauern wird, aber anders wird es sonst nichts mehr werden.
Hoffentlich ist dies die letzte große Umstellung!