Es ist angerichtet

Nachdem ich den Beschluss fasse, das nicht zielende Auge in Zukunft zu schließen, komme ich ins Grübeln, ob es besser ist, das linke Auge zuzukneifen oder es abzudecken. Angeregt durch eine Facebook-Kommentar recherchiere ich und stelle im Bogensportforum eine entsprechende Frage ein. Zu beiden Optionen bekomme ich Ermutigungen und Warnungen, letztlich überzeugt mich dann aber dieser Blogbeitrag:

Das menschliche Auge gehört zu den so genannten „paarigen" Organen. Das heißt, beide Augen reagieren in ihrer Steuerung durch das Gehirn als gemeinsame Einheit. Kneift man ein Auge zu, wird es dort „dunkel". Und unser Gehirn versucht automatisch die Pupille an beiden (auch dem offenen) Augen zu erweitern, um mehr Licht an dem dunklen Augen einzusammeln. Für den Visiervorgang ist dieser Effekt hinderlich, denn die Pupille muss sich im Gegenteil eher verengen, um ein scharfes Bild zu erzeugen. Den Ausgleich dieses Phänomens muss unser Gehirn bewerkstelligen, was ihm nicht leicht fällt, da es unsere Pupillen ja gewöhnlich gemeinsam „bedient". Als kleines Experiment könnt ihr einfach ein beschriebenes Blatt Papier (am besten bedruckt) nehmen und schaut es an. Kneift jetzt ein Auge zu! Der Text wird für einen kurzen Moment unscharf, bevor die Schärfe zurückkehrt. Genau dieser Effekt ist eines unserer Probleme. Unser Gehirn muss ein eigentlich paariges Organ, unpaarig ansteuern und hierfür Kapazitäten von eurer Konzentration abziehen.

Außerdem müssen wir bestimmte Muskelgruppen anspannen, um das Auge zuzukneifen. Muskeln zu benutzen bedeutet immer auch eine Anstrengung für den Körper. Nicht, dass man aus der Puste kommen würde, nur weil man ein Auge zu kneift, aber macht das doch einfach mal für eine Minute! ... Und? War ganz schön anstrengend, oder? Das Fokussieren der Visierung ist für das Auge allerdings schon anstrengend genug. Eine zusätzliche Belastung ist also nur hinderlich. Auch die Gesichtsmuskulatur leidet unter dieser Anstrengung, da dies keine natürlich Bewegung für unseren Körper ist. Dadurch haben wir von Schuss zu Schuss eine immer größer werdende Anstrengung der Gesichts- und Augenmuskulatur auszugleichen. Faktoren, die wir einfach nicht brauchen können, wenn wir doch eigentlich immer das Gleiche machen wollen, damit wir auch immer die 10 treffen.

Zusätzlich erzeugen wir dadurch ein weiteres Problem, wenn die Augen wieder beide offen sind: eine Pupille hat sich an die Helligkeit gewöhnt und ist relativ eng, die andere ist durch die Dunkelheit weit geöffnet. Unser Auge muss sich also wieder anpassen. Wieder eine Anstrengung. Also ist es besser mit beiden Augen offen zu schießen, aber das Zielen ist mit einem Auge leichter...

Ich probiere also das Schießen mit einer der zwei Milchglasblenden, die ich schon länger zuhause liegen habe, wobei ich mich zu einer Nutzung bisher immer wieder nicht habe durchringen können.

Nach kurzer Eingewöhnung klappt es dann schon recht gut. Die Entspannung beim Sehen scheint zu einem weniger verkrampften Endauszug zu führen, so dass ich nun auch sowohl etwas schneller durch den Anker komme als auch den Klicker noch zwei bis drei Millimeter nach hinten nehmen kann.

Klar, es ist im Schussablauf schon eine gewisse Umgewöhnung erforderlich: Ich muss die Blende schließen, bevor ich den ersten Pfeil pro Passe aus dem Köcher ziehe. Während der Passe bleibt die Blende geschlossen, so dass ich in diesem Zeitfenster keine räumliche Wahrnehmung habe und wenig nach der linken Seite sehen kann. In der Halle kein Problem, doch wie wird das im Feld sein?

Nach kurzer Zeit stellen sich stabile Trefferlagen ein: fast alles wieder im Gold! - Ich werde wieder zuversichtlich. Somit steht der Beschluss, dass ich mit den Blenden weiter schießen werde. Mit der Gewöhnung wird der Erfolg auch wieder zurück kommen. - So richte ich mir dann zwei Brillen mit Blende her, zum Ausprobieren und um eine Reserve zu haben.

Da stört es mich wenig, dass ich wie erwartet nicht zur Landesmeisterschaft Bogen Halle 2018 des NSSV qualifiziert bin. Zur LM Halle des NBSV jedoch kann ich wieder angreifen. Die DM des DBSV findet im März 2018 dann ja auch in Bielefeld statt: Ein Pfad zur Deutschen Meisterschaft bleibt also offen!


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