“Neue Russen” ist eine witzelnde Perestroika-Vokabel.
Es gab seinerzeit in der Sowjetunion unzählige Neue-Russen-Witze, denen eines gemeinsam war: sie waren nie witzig genug, um darüber lachen zu können. Der Witze Stereotyp: Neue Russen sind blöd und reich. Lassen ihren niegel-nagel-neuen Mercedes stehen, wenn der Aschenbecher voll ist.
Wenig später verstand man insbesondere in Piter und Moskau unter “Neue Russen” erfolgreichen Geschäftsleute oder gut verdienende Mitarbeiter eines großen Unternehmens – zu denen gehören man träumte und weshalb so manches heiße russische Bügeleisen auf dem kalten Hintern eines Konkurrenten seinen Abdruck hinterließ.
Inzwischen hat sich Spreu von Weizen getrennt. Aus “nouveau riche” ward der “nouveau russe” – zu denen sich neuerdings gesellt, was von Abgaben und Steuern nicht sonderlich viel hält.
Soll ich nun auch noch den Witz “bald ist Holland(e) in Not” machen? Oder lieber nicht?
Kein Witz: Straßenumfrage in Moskau “Was sagen sie nun dazu, dass Gérard Depardieu nun russischer Staatsbürger ist?” – “Man hört, dass er gern trinkt – da wird er sich bei uns wohl fühlen.”