Neue Pläne 2: Vielleicht könnte das Problem im Konjunktiv liegen. #notjustsad

Heute ist Sonntag und morgen lauert der nächste Termin mit Frau Behandelndeärztin wie eine bösartige Kobra. Der letzte Termin war am Montag. Ich solle in sieben Tagen wiederkommen.

Und so verlief der letzte Termin:

„Ich habe“, sagte ich also am letzten Montag, „letzte Woche erfahren, dass die Klinik mich als Patientin ablehnt. Ich bin total aufgewühlt. Ich will überhaupt nicht, dass mich das Ganze aufregt. Deshalb habe ich einen Brief geschrieben, in dem ich erkläre, warum ich so aufgewühlt bin.“ (Post, in dem das Gespräch der vorherigen Woche beschrieben ist.)

Frau Behandelndeärztin ist leider gar nicht aufgeregt.

„Ich habe eine E-Mail bekommen“, sagt Frau Behandelndeärztin, „darin steht …“

Sie tippt in ihrem Computer herum …

„… dass Sie keine Kinderbetreuung haben.“

Ich ahnte es! Ich muss weiterhecheln!

„Frau B.“, sagte ich, „Sie haben mir im September gesagt, dass ich die Kinderbetreuung organisieren soll, dann soll ich mich melden und Sie setzen mich auf die Warteliste. Anfang Dezember kam ich, sagte, dass ich eine Kinderbetreuung habe, und Sie setzten mich auf die Warteliste. Und vier Tage vor Start erfahre ich, dass Sie mich nicht aufnehmen, weil ich keine Kinderbetreuung hätte. Ich bin völlig bestürzt!“

„Das hat die Frau Anmeldung so aufgeschrieben.“

„Ich habe Frau Anmeldung gesagt“, erwidere ich und beisse nebenbei in die Tischplatte, “ dass meine Kinder noch zwei Termine im Januar haben. Ich habe ihr gesagt, dass es gut wäre, wenn sie die Termine wahrnehmen könnten, dass ich sie aber auch verschieben könnte, wenn dies nicht ginge. Ich habe nicht gesagt, dass ich keine Kinderbetreuung habe.“

„Achso. Aber Sie sind ja auch nicht belastbar.“

„Ich weiß nicht, wie sie darauf kommt? Meine Therapeutin hat mir die Maßnahme empfohlen, Sie waren auch einverstanden. Ich habe nur gefragt, ob es Pausen gäbe. Ich habe gesagt, dass es für mich sehr hilfreich wäre, wenn ich auch Pausen hätte, dass ich aber nicht zusammenbreche, wenn es sie nicht gäbe. Aber ich bin eben jemand, der viel nachdenkt. Es täte mir gut, wenn ich eine Pause hätte. Aber die Frau Anmeldung hatte gesagt, dass auch die Möglichkeit bestünde, dass man im Aufenthaltsraum der Patienten essen kann. Ich kann mir auch mein Brot mitnehmen. Dann könnte ich in in der Mittagspause in Ruhe nachdenken und meine Gedanken sortieren. Da hätte ich doch dann eine Pause.“

„Aber es wäre gut, wenn Sie mit den anderen Patienten essen würden! Da lernen Sie auch soziale Kompetenzen!“

(Ich hyperventiliere.) „Ich habe gar keine Probleme mit sozialen Kompetenzen. Ich bin hammersozialkompetent. Ich brauche nur eben auch mal Zeit für mich! Vielleicht bin ich ja keine typische Patientin. Ich habe drei Kinder. Wenn ich abends nach Hause komme, habe ich keine Pause. Da warten drei Kinder und ich kriege das ganze Schuldgedöns ab. Daher finde ich jetzt meinen Wunsch, einmal am Tag Pause zu haben, gar nicht mal so ungewöhnlich.“

„Frau Solanum, wie wäre es denn mit einer stationären Reha?“ (Ab hier wiederholt sich das Gespräch vom September.)

„Nun, es ist so, dass wir keine Verwandten haben, die hier fünf Wochen einspringen könnten. Sie haben gesagt, dass man Kinder nicht mit zur Reha nehmen kann. Ich finde keine Kinderbetreuung, die fünf Wochen abdeckt, und mein Mann ist jede Woche auf Dienstreisen. Deshalb kam ja die Idee mit der ambulanten Maßnahme auf!“

„Haben Sie denn eine Verwandte, die fünf Wochen für die Zeit zu Ihnen kommen könnte.“

Ich breche innerlich zusammen: „Nein“, sage ich und reisse mir unauffällig die Zehennägel aus, „meine Verwandtschaft ist größtenteils tot. Meine Mutter lebt noch, pflegt aber gerade ihren Mann, der im Sterben liegt.“

„Hm, Frau Solanum, ich spreche noch einmal mit dem Oberarzt. Aber ich kann Ihnen nichts verprechen.“

Tja. Und nun harre ich der Dinge. Und kann nicht schlafen.


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