Nachrichten vom 4. Mai 2014

Schweden - Politik
Zum Auftakt der Europawahl erklärten die Linken unter Jonas Sjöstedt gestern, dass die Wohlfahrt und die Rechte der Frau nicht zu kaufen sind und spricht sich daher auch gegen das geplante Freihandelsabkommen Europas mit der USA aus, da damit ausschließlich das Großkapital über die wirtschaftliche Entwicklung in Europa entscheidet und die soziale Gerechtigkeit weiter ausgehöhlt wird. Nach Sjöstedt sind die kommenden Europawahlen die wichtigsten in der Geschichte Europas, da Europa in der Krise steckt  und es nun an der Zeit ist die Richtung zu wechseln.
Schweden - Politik
Die Christdemokraten Schwedens leiteten gestern in Stockholm ihre Wahlmobilisation für die Europawahlen im laufenden Monat damit ein, dass sie versprechen sich dafür einzusetzen, dass Europa in Zukunft weniger Projekte angehen soll und damit die wichtigen Projekte auch sinnvoll und reibungslos zu Ende führen kann. Indirekt will die Partei dabei fordern, dass Schweden mehr Selbständigkeit in Europa bekommt um weniger ins Kreuzfeuer europäischer Verordnungen zu gelangen. Die Christdemokraten hoffen mit dieser Botschaft den Einzug ins Europaparlament zu schaffen und damit eine bessere Voraussetzung für die kommenden Parlamentswahlen zu schaffen.
Schweden - Arbeitswelt
Eine Ärztin, die im Universitätskrankenhaus in Malmö kritisierte, dass der Direktor des Hauses einen nahen Bekannten für monatlich 240.000 Kronen für Beratungsdienste einstellte, wurde nach Informationen der Tageszeitung Sydsvenskan von der Geschäftsleitung vorige Woche von ihrer Arbeit freigestellt. Während die Ärztin, die als Gewerkschaftsrepräsentant als einzige Kritikerin des Direktors namentlich auftrat, zur Freistellung keinen Kommentar geben will, stellt der Direktor klar, dass es sich um Relationsprobleme zwischen Direktor und Angestellter handelt und nichts mit ihrer Kritik zu tun hat.
Schweden - Immobilien/Miete
Seit ein Gesetz vom 1. Januar 2011 empfielt, dass auch soziale Wohnungen in der Miete dem Marktpreis angepasst werden sollen, haben sich in ganz Schweden städtische, staatliche und private Vermieter dazu entschlossen Wohnungen aus den 50er bis 70er Jahren nicht mehr nur instand zu halten, sondern aufzurüsten, da dadurch die Mieten dem Verkehrswert angepasst werden dürfen. In der Tat handelt sich dabei um Mieterhöhungen von bis zu 60 Prozent, die die Mehrheit der bisherigen Mieter nicht mehr bezahlen können. Kritiker nennen diesen Prozess bereits eine Renovierungsräumung, da die Mieter keinerlei andere Rechte haben als zu bezahlen oder auszuziehen.
Schweden - Umwelt/Gesellschaft
Nach einer neuen Studie des SOM-Insituts in Göteborg sind mittlerweile die Hälfte der Schweden dafür, dass die Kernkraft in Schweden abgewickelt wird, elf Prozent mehr als im Jahre 2010. Vor allem seit dem Unglück im japanischen Fukushima schrumpft in Schweden die Anzahl der Kernkraftbefürworter deutlich. Die Ursache dieser Entwicklung kann damit zusammenhängen, dass immer mehr Länder Europas ihre Kernkraft abbauen wollen, was das Signal gibt, dass Kernreaktoren doch nicht so sicher und umweltfreundlich sind wie bisher propagiert.
Schweden - Umwelt
Nach der Tageszeitung Gefle Dagblad hat das Naturschutzamt Schwedens entschieden, dass die Schnaken am unteren Dalaälven vom Helikopter aus mit Insektiziden bekämpft werden dürfen, da die hohe Anzahl der Insekten die Lebensqualität der Bewohner stark einschränkt. Ausgenommen von dieser Genehmigung ist das Gebiet das als Natura 2000 ausgezeichnet ist und unter besonderem Umweltschutz steht und das Versprühen der Insektizide vom Hubschrauber aus nicht mit Präzision angewendet werden kann und daher dort Teile besprüht würden in denen geschützte Insekten vorkommen, die bei dieser Art von Insektenbekämpfung ebenfalls betroffen wären.
Schweden - Gesellschaft
Wer in der Region Kronoberg (Kronobergs län) einen Hund, vor allem einen Rassehund, sucht, muss mittlerweile nur noch die Facebookseite der dortigen Polizei besuchen, die auf diese Weise neue Besitzer für Hunde sucht, die die Polizei von Tierquälern beschlagnahmte. Allerdings sind auch diese Hunde nicht kostenlos, sondern können, je nach Rasse, mehrere tausend Kronen kosten, die, nach der Abendzeitung Expressen, die Kosten der Polizei, die Unterbringung und die Untersuchung durch einen Veterinär decken sollen.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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