Nachrichten vom 27. Februar 2014

Schweden - Politik
Offiziell kann eine schwedische Partei seit dem 1. April vergangenen Jahres keine höheren Spenden mehr anonym empfangen ohne zu riskieren, dass dann der Staatsbeitrag der Partei gekürzt wird. Wie sich nun jedoch vor den kommenden Wahlen herausstellt, wurde das Gesetz so formuliert, dass eine Lücke es weiterhin zulässt anonyme Spenden in jeder Größenordnung zu akzeptieren, vorausgesetzt die Gelder gehen an lokale Gruppen und nicht die Landesgruppen. Anonyme Gelder aus lokalen politischen Vereinen und von Parteigruppen können weiterhin in unbegrenzter Höhe an den Reichsverband der Partei weitergeleitet werden, eine Regelung, die gegen die Europaverordnung verstößt.
Schweden - Kriminalität
Nach der schwedischen Abendzeitung Aftonbladet wurde ein Drittel der zu einer lebenslänglichen Strafe verurteilten Täter des Landes, die jedoch vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wurden, rückfällig. In der Regel handelt es sich bei den neuen Straftaten um Vergehen gegen das Waffengesetzt, gegen das Drogengesetzt oder sie wurden unter Alkoholeinfluss am Steuer eines Fahrzeugs entdeckt. Gegenwärtig  wurden bereits 37 von den rund 170 „Lebenslänglichen“ freigelassen und bei weiteren 53 wurde die Strafe von lebenslänglich auf eine feste Jahreszahl gesetzt, so dass sie nun auf eine Freilassung warten können.
Schweden - Arbeitswelt
In Malmö hat sich vor kurzem ein Netzwerk von Unternehmern gegründet, das Personen zwischen 18 und 24 Jahren den Weg ins Berufsleben öffnen will. In Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt, der Hochschule Malmös und der Stadtverwaltung vermittelt das Netzwerk Praktiken bei den angeschlossenen Unternehmen, die in der Regel zu einer festen Anstellung führen soll, also mehr auf praktische als theoretische Kenntnisse baut. Im kommenden Jahr will das Netzwerk Uppsök Malmö auch einen unabhängigen Vermittlungsdienst einrichten damit die Jugendlichen nicht mehr über das Arbeitsamt vermittelt werden müssen.
Schweden - Arbeitswelt
Nach den Zahlen des Statistischen Amts Schwedens hat sich die Gruppe der Arbeitslosen, die in die Armut geraten sind, sich zwischen 2004 und 2012 nahezu verdreifacht und liegt gegenwärtig bei 30,2 Prozent. Dies bedeutet, dass fast ein Drittel der Arbeitslosen, beziehungsweise die Haushalte, über weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens der schwedischen Bevölkerung verfügt, also mit weniger als 130.000 Kronen im Jahr, beziehungsweise 10.700 im Monat, auskommen müssen, eine Folge der Politik, die die arbeitende Schicht der Bevölkerung privilegiert und Arbeitslose zur Arbeitssuche zwingen soll.
Schweden - Verkehr
Nach den Statistiken des Rates zur vorbeugenden Verbrechensbekämpfung BRÅ gingen im vergangenen Jahr knapp 13.000 Anzeigen wegen Fahrerflicht bei der Polizei ein, 1800 mehr als im Jahre 2012. Nach der Polizei stehen Personen, die Fahrerflucht begehen, häufig unter Alkoholeinfluss oder stehen unter Drogen, was einerseits zum Unfall führt, aber andererseits auch die Entscheidung der Fahrerflicht mit sich bringt. Allerdings wird Fahrerflucht auch immer häufiger, da die Aufklärungsquote verschwindend ist, da von den 13.000 Fällen nur knapp 1000 aufgeklärt werden können.
Schweden - Gesundheit
Nach einer europäischen Studie riskieren Personen, die am Knie oder der Hüfte operiert wurden bei einem Mangel an Krankenschwestern weitaus häufiger zu sterben als bei einer korrekten Personalstärke. Gerade in Schweden wird dieses Problem von vielen Krankenhäusern kaum wichtig genommen, da man hier, vor allem nachts, nicht nur zu wenige Krankenschwestern beschäftigt, sondern zudem auch oft schlecht ausgebildetes Personal als volle Kraft zählt, das jedoch eine Komplikation nach einer Operation gar nicht bewerten kann.
Schweden - Gesellschaft
Gestern nachmittag gab das schwedische Königshaus bekannt, dass die Tochter von Prinzessin Madeleine den Namen Leonore Lilian Maria tragen wird und zudem schwedische Prinzessin und Herzogin von Gotland sein wird. Ob das Mädchen den Titel behalten kann, ist jedoch nach wie vor nicht sicher. Um jedoch die Ernennung möglich zu machen, hat sich Prinzessin Madeleine mit Ehemann dazu entschlossen die Tochter im frühen Sommer in der Schlosskirche in Stockholm protestantisch taufen zu lassen, eine der ersten Voraussetzungen für den Titel. Aber nur wenn das Kind dann auch in Schweden erzogen wird, die Familie also spätestens in einem Jahr von den USA nach Schweden ziehen wird, bleibt Leonore Lilian Maria auch Prinzessin.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin


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