Nachrichten vom 25. Januar 2013

Schweden - Politik
Stefan Löfven, der Vorsitzende der Sozialdemokraten Schwedens, hat seinen Posten nun genau seit einem Jahr und konnte die Tieffahrt der Partei bremsen, ohne sie jedoch wieder in die gewünschten Höhen führen zu können, da er viele Themen, die die Wähler ernsthaft interessieren, gar nicht erst anspricht um keinen Machtkampf zwischen dem linken und dem rechten Flügel der Partei zu provozieren, eine Taktik, die jedoch sehr riskant ist, da bereits in einem weiteren Jahr die Wahlvorbereitungen voll in Gang sein werden und seine Wähler dann klare Aussagen hören wollen.
Schweden - Politik
Da sich die schwedischen Gemeinden weigern eine sinnvolle Flüchtlingspolitik zu betreiben und damit die gleichmäßige Verteilung der Migranten mit Aufenthaltsgenehmigung verhindern, müssen Flüchtlinge aus Kriegsländern über Monate hinweg in behelfsmäßigen Unterkünften untergebracht werden, die die Steuerzahler mittlerweile mit 518 Millionen Kronen für Notunterkünfte finanzieren müssen, die vom Ausländeramt angemietet werden. Private Unternehmer und insbesondere Campingplätze nutzen dieses Problem skrupellos aus, denn gegenwärtig muss das Ausländeramt bis zu 30.000 Kronen pro Monat für eine Campingstuga für vier Personen bezahlen, in einer Zeit, in der diese kleinen Häuschen normalerweise leer stehen.
Schweden - Wirtschaft
Seit zehn Jahren fallen nun in Schweden erstmals wieder die Waldpreise, was eine der Folgen der Probleme der Papierindustrie ist, die ihre Produktion enorm zurückfahren müssen. Im Durchschnitt gingen die Preise für Wald im Jahre 2012 um rund zwei Prozent zurück, wobei jedoch wenig gepflegter Wald extreme Preissenkungen erlebte, während sehr gut erhaltener Wald mit guten Jagdmöglichkeiten und wertvollen Bäumen weiterhin im Preis ansteigt. Wer gegenwärtig in schwedischen Wald investieren will, muss sich daher sehr gut auskennen und kann nicht mehr, wie vor zehn Jahren, einfach kaufen, weil es sich um Wald handelt.
Schweden - Wirtschaft
Die Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeber im schwedischen Handel stehen auf Konfrontation, da die Gewerkschaften eine Lohnerhöhung von 700 Kronen pro Monat fordert, die auch für Angestellte mit Minimallohn gelten soll. Die Arbeitgeber argumentieren, dass diese Forderung während einer Krise unangemessen ist und will die Lohnunterschied zwischen den Angestellten sogar noch erhöhen und nur Spitzenkräften 700 Kronen mehr bezahlen, die Minimallöhne jedoch kaum erhöhen. Außerdem weigert sich der Handel von ständig aufeinander folgenden Zeitverträgen abzusehen, während die Gewerkschaft fordert, dass diese Verträge nach mehrmaliger Verlängerung in einen festen Vertrag übergehen müssen.
Schweden - Verkehr
Um Treibstoff und damit Kosten zu sparen, werden die Fähren zwischen Gotland und dem schwedischen Festland ihre Geschwindigkeit reduzieren, was die Zeit für die Überfahrten bedeutend verlängern wird. Die Fähren werden, je nach Strecke, statt 28 Knoten nur noch mit 24, 22 oder gar 18 Knoten fahren. Wer jedoch damit rechnet, dass sich die finanziellen Einsparungen auch auf die Fährpreise auswirkt, hat sich getäuscht, denn im besten Fall werden sie diesen Sommer nicht angehoben werden.
Schweden - Immobilien
Nach dem schwedischen Wohnungsbauminister Stefan Attefall der Christdemokraten muss das Naturschutzamt von seinen gegenwärtigen Forderungen auf Lärmschutz zurückgehen damit der Wohnungsbau wieder florieren kann, denn es sei unsinnig, dass das Naturschutzamt bei Neubauten höhere Forderungen stellt als bei bereits existierenden Bauten, die immerhin noch dem Richtwert des Bauamts entsprechen. Für den Minister ist es indiskutabel in Zukunft Bewohner besser vor Lärmbelästigungen schützen zu wollen, da dies eine ganze Industrie behindert.
Schweden - Miete
Da ab 1. Februar 2013 die Mietpreise für Untermiete frei festgelegt werden darf, kann man schon jetzt bei Mietanzeigen entdecken, dass die Preise in Stockholm und Göteborg, insbesondere bei guter Lage, in der Regel um 25 Prozent nach oben gehen, was die Wohnsituation bedeutend verändern wird und Jugendliche endgültig aus den Zentren vertreibt. Für ein einfaches Zimmer im Zentrum Stockholms muss man ab Februar im Durchschnitt mit 6500 Kronen pro Wohnung rechnen, Nebenkosten noch nicht eingerechnet, eine Summe, die man sich nur mit einem guten und sicheren Arbeitsplatz erlauben kann.
Schweden - Medizin
Obwohl in Schweden seit mittlerweile zehn Jahren das Spenden von Eizellen erlaubt sind, müssen daran interessierte Frauen im Durchschnitt noch drei Jahre auf einen Spender warten, da die Spender nach wie vor selten sind. Ein Drittel der Paare machen sich daher auf die Suche nach einer Klinik im Ausland, wo die Anzahl der Spender kaum Wartezeiten nötig macht. Als erste Klinik Schwedens hat nun das Universitätskrankenhaus Skåne den Ersatz für Spender von bisher 3000 Kronen auf 11.000 Kronen erhöht, was unmittelbar Erfolg brachte und die Wartezeit auf sechs Monate verkürzte.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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