Nachrichten vom 12. Dezember 2014

Schweden - Politik
Nach einer Meinungsumfrage des Instituts Inizio im Auftrag des Aftonbladet hat der rechte politische Block den linken nun wieder überholt und liegt mit 43, 4 Prozent der Wähler um 2,3 Prozent über dem linken Block. Während die Grünen, die Linken und Volkspartei in der Gunst der Wähler bedeutend sinken, erreichen nach Inizio die nationalistischen Sverigedemokraterna nun bereits 14 Prozent der Wähler und sind weiterhin im Steigen. Die Position der Partei als drittgrößte Partei des Landes scheint damit gesichert.
Schweden - Politik
Nach dem schwedischen Gewerkschaftsbund LO müssen die Sozialdemokraten und Grünen getrennt und mit einem eigenen Programm an die kommenden Wahlen im März 2015 gehen um eine Chance zu haben auch regieren zu können. Der mittlerweile als sehr arbeitgeberfreundliche Gewerkschaftsbund kritisiert dabei die gesamte Politik der Grünen, da nach Karl-Petter Thorwaldsson, dem Führer von LO, die Haltung der Grünen zur Kernkraft, zur Umgehungsstraße in Stockholm und zum Flughafen Bromma die Wähler bei einem gemeinsamen Programm abschreckt. Noch gestern Abend stimmt Stefan Löfven den Forderungen zu.

Schweden - Politik

Die Parteisekretärin der Sozialdemokraten, Carin Jämtin, kritisiert die Sozialdemokraten der Region Skåne (Schonen) dafür, dass sie, wenn auch aus taktischen Gründen, für das Budget der Sverigedemokraterna stimmten um die bürgerlichen Parteien zu eliminieren und die Regierung in Skåne übernehmen zu können. Die Sozialdemokraten in Skåne verteidigen dies damit, dass nicht sie begonnen haben gegen übliche Methoden zu verstoßen, sondern die Sverigedemokraterna und argumentieren damit, dass Jämtin die Situation in Skåne nicht kenne. Gleichzeitig zeigt sich dabei allerdings auch die Uneinigkeit der Sozialdemokraten, was bedeutende Konsequenzen bei den kommenden Wahlen haben kann.
Schweden - Wirtschaft
Während die schwedische Bank SEB Personal entlässt und an Einsparungsmaßnahmen arbeitet, hat sich das Gehalt der Hauptgeschäftsführerin Annika Falkenberg im letzten Jahr auf 29,4 Millionen Kronen verdoppelt, und dies, indem die Vertragsbedingungen so geändert wurden, dass die Bank nun keine Bonusse mehr bezahlt, sondern Leistung, also Gewinnmaximierung, belohnt. Während die Mehrheit der Schweden dieses Gehalt extrem kritisieren, versteht einer der Haupteigner der Bank, Marcus Wallenberg, das Problem nicht, denn das Gehalt entspreche lediglich einer Marktüblichkeit. Wallenberg sieht auch keinen Anlass dazu das aktuelle Gehaltssystem für Falkenberg zu ändern.
Schweden - Arbeitsmarkt
Nach der ersten Auswertung der von Jan Björklund eingeleiteten Änderungen des Schulsystems mit der Einführung von besser bezahlten hochqualifizierten Lehrern und Direktoren, ist diese Änderung ein Flop, denn 71,4 Prozent der Lehrer, die nach dieser Reform aufgestuft oder eingestellt wurden, erhielten nur projektbezogene Verträge, die oft nach einem Jahr auslaufen. Nach der Lehrerverband bietet die Reform daher keinerlei Anreiz zum Lehrerberuf, so lange nicht die Regierung klare Regeln festlegt oder die Schulen wieder voll übernimmt.
Schweden - Energie
Nach dem Svenska kraftnät, das dafür sorgt, dass über ganz Schweden verteilt immer genügend Strom zur Verfügung steht, wird es ab dem Jahr 2020 und mit der vorgesehenen Abwicklung der Kernenergie zu gewissen extrem kalten Epochen zu bedeutenden Engpässen in der Stromversorgung kommen so dass selbst ganze Orte vorübergehend vom Netz genommen werden müssen. Nach Svenska kraftnät kann der Import und Windenergie das Manko in bereits sechs bis acht Jahren nicht mehr ausgleichen. Das Unternehmen fordert daher, zwischen den Zeilen, den Ausbau der Kernkraft in Schweden.
Schweden - Umwelt
Das umweltfreundliche Land Schweden setzt beim Tourismus verstärkt auf Kreuzfahrttourismus und unterstützt damit, nach der Umweltschutzorganisation Friends of the earth, eine extreme Umweltverschmutzung der Meere, da die absolute Mehrheit der Kreuzfahrtreedereien, trotz enormer Gewinne, nicht auf Umwelt setzen, sondern mit einer teilweise 30 Jahre alten Technik unterwegs sind. Ein einziges Kreuzfahrtschiff mit 3000 Passagieren „versorgt“ die Ostsee, aber auch die anderen Meere, täglich mit etwa 80.000 Liter Abwasser aus Toiletten, Reinigung und anderem ohne dass Länder wie Schweden diesen Schiffen das Anlegen verbieten würden.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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