“Also, ich wohne in East Lothian, Schottland, die Ortschaft heißt Humbie, die Farm heißt Stobshiel”, schreibt sie mir auf die Frage in welchem schottischen Kaff ich sie finden würde. Nach dem ersten Schock über die Auswanderung in den hohen Norden und den Verlust einer lieben Freundin, kam aber schnell der Gedanke der Erschließung einer neuen Reisedestination, obwohl ich mit dem Norden sonst eher wenig anfangen kann. Aber nach ihren pittoresken Schilderungen sah ich mich schon auf dem Flug nach Edinburgh …
Der pure Himmel für Misanthropen und Naturliebhaber! Denn wer wirklich keiner Menschenseele begegnen möchte, findet sich im Herzen East Lothians wieder. Wohnen zwischen Schaf- und Kuhweiden, endlos langen Getreidefeldern, Lochs (Seen), Hoppelhäschen und Fasanen, die einem vom Steinzaun aus beobachten. Aber Achtung mit den Fasanjägern, damit man nicht zum Gejagten wird!
Der beste Kontrast zu dieser idyllischen Wald- und Wiesenlandschaft, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, ist natürlich der endlos lange Küstenabschnitt. Raue Klippen, traumhafte Strände, Lochs und Nationalparks – so kennt man Schottland. In North Berwick (sprich North Bärrrick) befinden sich tolle Strände. Da sich aber dort hin und wieder Touristen verirren, kann man auf die 6 Meilen entfernten Gullane Bents ausweichen, wo man wieder ganz für sich ist und nach einem kurzen Spaziergang durch die Dünen einen feinen Strand mit ausgezeichneter Wasserqualität vor sich hat. Höchsten ein paar edle Rösser vom nahegelegenen Reitstall kreuzen hier den Weg.
Wie man sich denn überhaupt in Schottland einleben könne??? Naja, public transport sucks, health care – who cares und Schottisch sei nicht Englisch wie Gsibergerisch ja auch nicht Österreichisch sei, aber die Liebenswürdigkeit der Bewohner, die Ruhe der schottischen Landschaft und der unbeschreibliche Duft des “Angel’s Share” der Glenkinchie Distillery, wo es nicht einmal einen Handy-Empfang gäbe – das mache es aus!
Danke Chrisi!