[MWiB] #11

01. bis 07. Januar 2014

[MWiB] #11

Wen der Rabe ruft von Maggie Stiefvater

[MWiB] #11
Meine Leidenschaft für die Bücher von Maggie Stievater steht auf Messers Schneide. Schon vor einigen Wochen begann ich ‘Rot wie das Meer’ zu lesen und habe das Buch nach etwa 100 gelesenen Seiten wieder zur Seite gelegt. Die Geschichte, so besonders sie auch war, konnte mich einfach nicht packen. Einen ähnlichen Eindruck hatte ich nun auch bei Maggie Stiefvaters neustem Werk, ‘Wen der Rabe ruft’.


Ohne Frage hat die Autorin wohl die außergewöhnlichsten Ideen. Das hat sie bisher mit all ihren Büchern unter Beweis stellen können. In puncto Originalität braucht sich der Auftakt der Raben Tetralogie keineswegs verstecken. Die Protagonistin Blue und ihre gesamte verrückte Patchworkfamilie verfügt über paranormale Fähigkeiten. Während
ihre Mutter beispielsweise eine Hellseherin ist, kann Blue übersinnliche Energie in ihrer Umgebung verstärken. Die Raven Boys, Gansey, Adam, Ronan und Noah, machen die Handlung auf der einen Seite noch beeindruckender, doch war ich bisweilen aufgrund der Fülle von Außergewöhnlichkeiten ein wenig überfordert. Gansey, das Oberhaupt der Männerclique, sucht seit Jahren nach Ley Linien, in der Hoffnung, etwas ganz bestimmtes zu finden. Maggie Stiefvater ist sichtlich darum bemüht, den Leser detaillierte Fakten über die Ley Linien und Ganseys Suche zu vermitteln und zu erklären. Doch hat in meinen Augen daher auch die Handlung einiges an Spannung einbüßen müssen. Erst die letzen 200 Seiten haben mich völlig faszinieren und mitreißen können, nachdem mich die vorherigen Kapitel schon regelrecht in eine Leseflaute katapultiert hatten.

Die im Klappentext angedeutete Liebesgeschichte führt meiner Meinung nach völlig in die Irre. Denn im Mittelpunkt der Geschichte steht keineswegs die Beziehung zwischen Blue und Gansey. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass sie absolut nicht von Bedeutung ist. Zwar wird immer einmal wieder Bezug auf die im Klappentext erwähnte Weissagung genommen, doch im Grunde dreht sich dann doch alles um Ganseys verzweifelte Suche nach den Ley Linien.
Allein die tollen Figuren der Geschichte haben mich letztendlich davon abgehalten, das Buch nicht frustriert zur Seite zu legen. Ich hätte mir zwar gewünscht, einige der Charaktere noch intensiver kennenzulernen, doch waren allesamt so individuell, dass es allein auf dieser Ebene genug zu entdecken gab.


Nach wie vor bin ich sehr angetan von Maggie Stiefvaters Schreibstil. Doch konnte er mich in ‘Wen der Rabe ruft’ nicht vollends überzeugen, da die Autorin in meinen Augen viel zu oft vom Wesentlichen abschweift und sich in überflüssigen Beschreibungen verliert. Das hält nicht nur unnötig auf, sondern war für mich ein weiterer Grund, warum die Handlung immer wieder an Spannung verloren hat und langatmig wirkte.

Fazit: ‘Wen der Rabe ruft’ ist kein schlechtes Buch, doch kann ich mich den bisher überwiegend positiven Bewertungen einfach nicht anschließen. Vielleicht bekommt Maggie Stiefvater einfach weil sie Maggie Stiefvater ist oftmals einen Bonus, doch ich kann hier kein Auge zudrücken. Der Geschichte fehlt es definitiv an Spannung und ist überwiegend zu kompliziert. Auch der Schreibstil von Maggie Stiefvater, den ich bisher so geliebt habe, war mir hier bisweilen ein Dorn im Auge. Er hat die ohnehin schon langatmige Handlung durch abschweifende Erklärungen und Beschreibungen noch langwieriger wirken lassen. Lediglich in den Figuren Blue, Gansey,
Adam, Ronan und Noah sah ich einen Hoffnungsschimmer, die mich gerade die letzten 200 Seiten doch noch haben genießen lassen.

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