Möwen hatte ich doch gemeint

Dieses Buch hat mir Maren Schönfeld vom Zeitform Kunstbüro zur Verfügung gestellt.
❤ lichen Dank dafür!
Möwen

„Möwen hatte ich doch gemeint“ von Heike Suzanne Hartmann Heesch erschien 2017 im Wiesenburg Verlag.

Inhalt
Das Buch enthält 15 Geschichten, in denen es um Sprache geht, um Sprachlosigkeit, um Einsamkeit & Verzweiflung, um Geduld, um Trauer und Verlust.

Meinung

Cover
Das Cover gefällt mir, es ist farblich stimmig.

Aufbau
Das Buch besteht aus vier Teilen, die jeweils 3 oder 4 Kurzgeschichten enthalten.

Perspektive
Alle 15 Geschichten wurden in der Ich Perspektive geschrieben. Dadurch sind die einzelnen Geschichten sehr berührend geworden.

Wie ist es, wenn man auf der Intensivstation aufwacht und man kann nicht mehr sprechen? Wie fühlt sich das an? Wie ist das, wenn man in Zeiten der Krankheit alleine ist? Oder wenn man tagsüber sprechen kann und nachts von Trachealkanüle und Beatmungsmaschine abhängig ist und dann nicht sprechen kann?
Wie ist es für ein Kind, wenn die Eltern sich trennen? Wie ist es für ein Elternteil, wenn das eigene Kind stirbt? Wie ist es für den Partner, wenn der Partner nicht mehr da ist bzw sich das ankündigt?
Die einzelnen Schicksale berühren einen tief. Das Lesen des Buches lässt einen betroffen und nachdenklich zurück.

Ganz besonders herausragend ist die Geschichte „Findelkindheit“, die besonders heraussticht wegen einiger Satzteilwiederholungen.

Außerdem besonders gelungen ist „Kaulquappen atemlos“. Hier befinden wir uns im Kopf einer Person, die offensichtlich im Altenheim ist und gewaschen wird, sich jedoch verbal nicht mehr dazu äußern kann. Eine Situation, die tagtäglich in über 11.000 Pflegeeinrichtungen Deutschlands vorkommt.

„Manchmal merke ich, dass sie mich waschen. Nein, abwischen. Ich lasse mit mir machen. Sie machen es oft, ich höre manchmal Stimmen, ungehalten; sind sie böse, weil ich mich schon wieder eingekotet habe?“
(Zitat, Seite 109)
Und dann halte ich inne, denke an den einen oder anderen Bewohner. Denke an Situationen, Gespräche die geführt wurden mit anderen Kollegen. Es ist erschütternd, diese Sprachlosigkeit.

Fazit
Ich kann dieses Buch empfehlen, vor allen Dingen Menschen, die in der Pflege arbeiten.
Ich empfehle es aber auch jenen Politikern, die noch nicht verstanden haben, wie wichtig es ist, dass mehr qualifiziertes Fachpersonal in der Pflege arbeitet.



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