Vor allem die Hände sind beim Motorradfahren einem enormen Wind ausgesetzt. Selbst im Sommer sollten Sie daher Handschuhe tragen, da die Finger ab einer bestimmten Geschwindigkeit kalt und steif werden können. Das kann vor allem dann gefährlich sein, wenn Sie wichtige Funktionen wie Kupplung oder Bremse nicht mehr betätigen können.
Auch bei einem Sturz ist das Tragen von Motorradhandschuhen unabdingbar. Reflexartig fangen wir uns bei einem Sturz mit den Händen ab. Sind diese nicht durch spezielle Handschuhe gestützt, kann es zu bösen Verletzungen kommen. Wir erklären Ihnen im Motorradhandschuhe Test, welche unterschiedlichen Typen von Handschuhen fürs Motorrad es gibt und was Sie beim Kauf beachten müssen.
Motorradhandschuhe im Überblick
Nicht alle Handschuhe eignen sich als Motorradausrüstung, denn sie sollen nicht nur kalte Hände vermeiden. Sie dienen wie die restliche Motorradkleidung hauptsächlich dem Schutz. Daher bestehen sie nicht nur aus einem reißfesten und abriebfesten Material wie Leder, sondern sind gleichzeitig mit Protektoren ausgestattet. Es gibt beispielweise einen integrierten Knöchelschutz, der vor Brüchen der Knöchel oder des Mittelhandknochens schützt. Handschuhe für den Motorradsport können noch sicherer ausgelegt sein. Hier ist jeder Finger mit einem Protektor versehen.
Häufig ist auch die Handinnenfläche verstärkt, die Handschuhe verfügen über einen Visierwischer an der linken Hand. Oft sind Ring- und kleiner Finger miteinander vernäht – so wird der empfindliche kleine Finger optimal geschützt. Das Material der Verstärkung besteht im Idealfall aus Carbonfasern oder Kevlar.
Es gibt unterschiedliche Arten von Motorradhandschuhe, wir zeigen Ihnen hier die wichtigsten im Überblick.
Touren-Handschuhe
Die Tourenhandschuhe sind quasi die Allrounder unter den Motorradhandschuhen. Dabei bieten sie einen Kompromiss zwischen Atmungsaktivität und Isolation. An sehr warmen Tagen könne sie daher zu warm sein und im Winter zu kalt. Tourenhandschuhe sind vor allem für lange Fahrten konzipiert. Daher gibt es häufig Modelle, die wasserdicht sind, oder spezielle Überziehhandschuhe, die vor dem Regen schützen.
Sport-Handschuhe
Das höchste Maß an Sicherheit bieten Handschuhe für den Sport-Motorradbereich. Hier werden mehr Protektoren verarbeitet und hochwertiges, reißfestes Material wird verwendet. Sie sind jedoch oft teurer und auch unbequemer als dünne Handschuhe. Daher sollten Sie für lange Fahrten eher zu Touren-Handschuhen greifen.
Jahreszeiten-Handschuhe
Für die Übergangszeit gibt es Handschuhe, die sich durch einen Materialmix aus Leder und Textil auszeichnen. Meist sind die dicker als Tourenhandschuhe und verfügen über ein wärmendes Futter.Für den Winter sollten Sie jedoch zu speziellen Winterhandschuhen greifen. Es gibt spezielle Handschuhe in Form von Fäustlingen oder Modelle, bei denen drei Finger mehr Beweglichkeit bieten. Manchmal verfügen diese Handschuhe über eingearbeitete Heizelemente.
Chopper-Handschuhe
Chopper-Handschuhe sind meist so ausgelegt, dass Sie nicht übers Handgelenk reichen. Es handelt sich meist um Lederhandschuhe, die kaum Sicherheit bieten.
Motorradhandschuhe kaufen – das müssen Sie beachten
Das Material
Aufgrund der Haltbarkeit, Flexibilität und dem Tragegefühl gibt es zahlreiche Handschuhe, die aus Leder gefertigt sind. Das Material ist strapazierfähig und atmungsaktiv. Leder allein ist allerdings nicht komplett wasserdicht. Textilhandschuhe sind nicht so flexibel wie Handschuhe aus Leder, daher setzen viele Hersteller auf einen Material-Mix aus Leder und Textil.
Die Sicherheit
Die Sicherheit von Motorradhandschuhe steht je nach Typ mehr oder weniger im Vordergrund. Sport-Handschuhe sind beispielweise mit vielen Protektoren ausgestattet, die aus Hartschalen-Plastik, Schaumstoff oder PU-Schaum gefertigt sind.
Die Kosten
Je nach Ausstattung und Material kosten Motorradhandschuhe zwischen 20 und 100 Euro.
Die Größe
Da Sie die Handschuhe nicht anprobieren können, wenn Sie sie beispielweise online kaufen, raten wir Ihnen im Motorradhandschuhe Test dazu, sich genau über die Größen zu informieren. Achten Sie dabei auf die Angaben der Hersteller, die stark variieren können.
Vor- und Nachteile
Abschließend haben wir die Ihnen im Motorradhandschuhe Test noch einmal die Vor- und Nachteile von Handschuhen speziell fürs Motorradfahren aufgeführt.
Vorteile:
- Stürze werden gut abgefangen
- stabile Verarbeitung
- besonders auf die Ansprüche eines Motorradfahrers ausgelegt
- griffig, gute Haltbarkeit
Nachteile:
- gute Qualität kann teuer sein
- zwischen Atmungsaktivität, Isolationswirkung und Wasserdichte müssen Kompromisse eingegangen werden
- für Sommer und Winter sind unterschiedliche Modelle nötig
Ihrer Sicherheit zuliebe sollten Sie zu qualitativ hochwertigen Motorradhandschuhen greifen. Bei einem Sturz fangen Sie sich intuitiv als erstes mit den Händen ab und diese können so schwer verletzt werden. Informieren Sie sich also eingehend über verschiedene Modelle, bevor Sie sich ein Modell kaufen.
Quelle: motorradbekleidungtest.de