Für die Architektur von Moscheen gibt es zwar Traditionen und Bezüge, jedoch nur wenige ästhetische Gestaltungsvorschriften. Sofern eine exakt nach Mekka ausgerichtete Wand vorhanden ist kann die Bauaufgabe also immer wieder neu erdacht, erfunden und erbaut werden. In einer Ausstellung zeigt die Galerie des Berliner Instituts für Auslandsbeziehungen ab 27. Juli die Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten.
Ausstellungsbeschreibung
“Was macht eine Moschee zur Moschee? Das ist ganz einfach: eine Wand, die exakt nach Mekka ausgerichtet ist.” Knapp und klar beschreibt der kuwaitische Planer und Architekturprofessor Omar Khattab die Charakteristik des muslimischen Gebetsplatzes. Für die Architektur der Moscheen gibt es zwar Traditionen und Bezüge, jedoch nur wenige ästhetische Gestaltungsvorschriften.
Die Bauaufgabe kann immer wieder neu erdacht, erfunden, erbaut und von Künstlern in ihren Installationen, Objekten und Fotografien hinterfragt werden. Gestaltungsvariationen und Entwürfe von Moscheen zeigt die Ausstellung in vier unterschiedlichen Sektionen: Unter dem Titel “Neue Wege” werden Bauten postkolonialer Staatengründungen in Indonesien und Pakistan ebenso verhandelt wie der Neubau von Gebetshäusern im durch Migration geprägten Europa. “Zeitgenossenschaft” thematisiert die Entwicklung einer eigenen Formensprache in Ankara, Dubai, Ramallah sowie Singapur und steht für den Ausdruck des “Euro-Islam” in Deutschland und den Niederlanden.
In der Sektion “(Un)-Sichtbarkeit” stellen wir Strategien vor, bei denen Planer sich mit dem Thema der Tarnarchitektur einerseits und der künstlerischen Irritation andererseits auseinandersetzen – von der Umnutzung über das Schweizer Minarett-Verbot, bis zum Kunst-am-Bau-Projekt.
Schließlich stellt der Bereich “Begegnung” einen Bezug zu klassischen Bauformen, aber auch zu Öffnung in Bezug auf andere Religionen her. Anhand zahlreicher Beispiele bilanziert die Ausstellung dadurch erstmals die jüngsten Entwicklungen einer Bauaufgabe, deren Meisterwerke Architekten und Gläubige noch heute herausfordern: von Penzberg und Kayseri bis Chittagong, von Albuquerque bis Algier.
Die Inhalte entwickelten Christian Welzbacher und Valérie Hammerbacher sowie der künstlerische Beirat, der für diese Ausstellung gebildet wurde.
Quelle: ifa-Galerie Berlin
Buchveröffentlichung
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Ernst Wasmuth Verlag mit 144 Seiten und 145 Abbildungen.
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Wann und wo
ifa-Galerie Berlin
Institut für Auslandsbeziehungen
Linienstraße 139/140
10115 Berlin
27. Juli bis 30. August 2012
Eröffnung am 26. Juli 2012 um 19:00 Uhr