Hans Martin Sewcz: Zeitachsen 1997 – 1992

Hans Martin Sewcz: Zeitachsen 1997 – 1992Mit der Kamera auf sich zielend bezog Hans-Martin Sewcz sich in das politische Geschehen zwischen 1987 und 1992 in Ost- und Westberlin ein und dokumentierte damit die Zeiten des Wandels. Fünf großformatige Arbeiten zeigen jeweils mehrere aufeinander folgende Aufnahmen als Kontaktabzug. Zu sehen sind die Aufnahmen bis zum 21. September in der Galerie Pixel Grain.

Ausstellungsbeschreibung

Mit der Werkgruppe “Sequenzen 1987-1992″ gibt Hans Martin Sewcz Einblick in eine Zeit schneller politischer und gesellschaftlicher Veränderungen. Autobiographisch angelegt steht dabei der Wechsel und die Suche nach der eigenen Identität im Berlin der Wendejahre mit im Bild. Rückblickend beschreibt Sewcz: “Mit der Kamera auf mich zielend bezog ich mich selbst in das politische Geschehen ein. Entstanden zwischen 1987 und 1992 verschmelzen meine Lebensabschnitte in Ost-Berlin bis zur Ausreise auf die West-Berliner Insel, die Wendezeit nach der Maueröffnung und die Einheit Deutschlands.”
Fünf großformatige Arbeiten zeigen jeweils mehrere aufeinander folgende Aufnahmen als Kontaktabzug.

Die Prozesshaftigkeit der Arbeit und das narrative Element jeder Sequenz werden betont durch die sichtbare Perforation der Negativstreifen für den Filmtransport.

Den Schnittpunkt der Zeitachsen und den Übergang von Ost nach West symbolisiert das ‘Selbstportrait Checkpoint Charlie 1988’, aufgenommen in der Leipziger Straße Ecke Jerusalemer Straße. Als Sinnbild für Übergang, gleichzeitig aber auch von Eingeschlossensein steht der Checkpoint Charlie für Hans Martin Sewcz zudem für die Zerrissenheit des Menschen angesichts der Ambivalenz des historischen Augenblicks, “weil ich meine DDR-Existenz als unfreiwillig empfand – schwankend trotzdem zwischen Abneigung und Identifikation”.

Deutlich wird dies auch in der Sequenz ‘Selbstporträt mit Agnès B. und Gorbatschow 1987’. Die französische Designerin Agnès B. hatte Künstler in der DDR gebeten, eine modische Jacke aus ihrer Collection in ein Kunstwerk zu integrieren. Anlässlich des Besuchs des jungen sowjetischen KPdSU-Chefs entstand so ein Selbstporträt mit der Kolonne schwarzer
Limousinen im Hintergrund.

Nach der Übersiedlung nach West-Berlin bleibt Sewcz’ Blick kritisch. Die Sequenz ‘Cinderella 1989’ reflektiert den Reichtum, aber auch die Täuschung und die Eitelkeit der Konsumwelt – die Suche nach der Flüchtigen, der der goldene Pantoffel passt.

Quelle: Galerie Pixel Grain

- Website des Fotografen Hans-Martin Sewcz
- Pressemitteilung zur Ausstellung (PDF-Dokument)

Wann und wo

Galerie Pixel Grain
Rosenstraße 16/17
10178 Berlin

21. Juni bis 21. September 2012


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