[MINI-REZENSION] "Er ist wieder da"

 CoverDer Autor
Timur Vermes wurde 1967 als Sohn einer Deutschen und eines 1956 geflohenen Ungarn geboren, studierte in Erlangen Geschichte und Politik und wurde dann Journalist. Er schrieb für die "Abendzeitung" und den Kölner "Express" und arbeitete für mehrere Magazine. Seit 2007 veröffentlichte er als Ghostwriter vier Bücher, zwei weitere sind in Vorbereitung.   Produktinformation Link zu Amazon
Gebundene Ausgabe: 400 Seiten Verlag: Eichborn Verlag; Auflage: 15 (14. März 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3847905171 / ISBN-13: 978-3847905172
Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 13,8 x 3,4 cm
Leseprobe
Quelle: bic-media.com  *lies mich*
 
Die Geschichte... Wir schreiben das Jahr 2011: Adolf Hitler erwacht 66 Jahre nach seinem vermeintlichen Tod mitten in Berlin - ohne Papiere, seine Partei und auch ohne seine geliebte Eva. Ein Kiosk-Besitzer hat Mitleid dem Führer und hilft ihm, in dieser fremden Welt voller technischer & politischer Neuerungen Fuß zu fassen. Der wortgewandte Politiker überzeugt die Chefetage eines Fernsehsenders und verbreitet seine Ansichten im TV, wobei er bei vielen deutschen Mitbürgen den Nerv trifft und rasant Karriere macht...   Meine Meinung: Auch wenn es mir bei Hitlers Gräueltaten noch immer kalt den Rücken hinunterläuft und ich mit dieser Gesinnung überhaupt nichts anfangen kann, hat mich die originelle Romanidee bzw. die Thematik neugierig gemacht und so habe ich "Er ist wieder da" kurzerhand ausgeliehen. Adolf Hitler findet sich plötzlich in der deutschen Hauptstadt in der Gegenwart wieder. Der Führer trägt Uniform und ist bestürzt, wie tief Deutschland seit seinem Ableben gesunken ist. Obwohl er anfangs ohne Bleibe, Freunde und Bestimmung ist, fackelt er nicht lange und schlägt dank seiner Präsenz eine Karriere als Medienstar ein. Auch wenn mir die vielschichtige Hauptperson nicht direkt unsympathisch gestaltet wurde, so kann ich Hitler auch nicht als Sympathieträger sehen und mit dem Protagonisten nicht viel anfangen. Es ist interessant, Hitlers schnellen Aufstieg zu begleiten und erschreckend, wie bereitwillig sich erneut viele Menschen auf seine Seite schlagen. Ich weiß zwar, dass dieses Buch als Satire gemeint ist, und auch wenn ich etliche Szenen total witzig fand (wie z.B. Handys, YouTube und das "Internetz" aus der Sicht eines Neulings geschildert werden), ist mir bei einigen Aussagen und Dialogen ist mir das Lachen im Halse stecken geblieben. Allerdings ist Humor ja bekanntlich Geschmackssache, aber z.B. bei der Verharmlosung der KZ´s hört sich bei mir echt der Spaß auf... Ich-Erzähler Adolf Hitler berichtet schonungslos, was ihm im 2011 so alles wiederfährt, lässt uns immer wieder in Rückblenden an seiner Vergangenheit teilhaben. Auch die deutsche Medien- und Parteien-Landschaft wird hier ordentlich aufs Korn genommen.  Anfangs habe ich über den Führer in der Gegenwart noch recht amüsiert, doch ab der Buchmitte verliert die gut recherchierte Story stetig an Spannung, Situationskomik und Wortwitz. Durch die flüssige Schreibweise lässt sich "Er ist wieder da" relativ schnell lesen.   FAZIT: "Er ist wieder da" ist wahrscheinlich ein Buch, das die Leserschaft spalten wird - ich gehöre zu der Fraktion, der es weniger gut gefallen hat. Das liegt zum Großteil daran, dass mir der Protagonist nicht liegt, etliche detaillierte Beschreibungen enthalten sind und ich häufig mit dem verwendeten Humor nichts anfangen konnte. Obwohl diese Satire viel Gesellschaftskritik, einen ausdrucksstarken Schreibstil und frische Ideen enthält, hat es "Er ist wieder da" leider nicht geschafft, mich zu begeistern. Dafür vergebe ich mittelprächtige 2 1/2 (von 5) Punkte.
     


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