Milbenallergie wird im Winter oft mit Erkältung verwechselt

Milbenallergie wird im Winter oft mit Erkältung verwechselt

Im Winter sterben die Insekten ab. Das gilt grundsätzlich auch für Milben. Für jene Plagegeister jedoch, die in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, also unseren Betten, Sofas und Teppichen leben, beginnt jetzt die schönste Zeit des Jahres. Nicht das Milben Weihnachten feiern würden, aber der Winter, die Zeit wo geheizt wird, der Mensch sich einmummelt und noch eine Decke mehr mit ins Bett nimmt, ist für die kleinen Gauner garantiert so, wie für uns Weihnachten. Worauf Sie achten können und wie Sie solche unerwünschte „Dauer-Weihnachts-Parties“ zumindest verhageln können, lesen Sie heute.

Milbenallergie oder grippaler Infekt?

Anhand der Symptome kann man beide kaum unterscheiden. Fachleute gehen davon aus, dass viele Menschen, die glauben, sie seien im Winter halt ständig erkältet, in Wahrheit unter einem heftigen und langen Schub der Milbenallergie leiden.

Wie kommt das? Nun, unsere Räume sind im Winter beheizt. Die meisten Menschen brauchen geradezu hochsommerliche Temperaturen, um sich einigermaßen wohl zu fühlen. Das ist im Winter nicht zuletzt deswegen so, weil der Stoffwechsel langsamer läuft und wir uns (verständlicherweise) die „Schlotterphase“ halt ersparen möchten, ehe der Körper selber anfängt zu heizen.

Finden Sie es nicht auch reichlich fies, dass die Milben auf Grund unserer technischen Möglichkeiten und auch Bequemlichkeit einen immerwährenden Sommer genießen können? Das heißt natürlich nicht, dass Sie nicht mehr heizen sollen. Da Milben jedoch wechselwarm sind wie alle Insekten, macht es für sie und ihre Aktivität durchaus einen Unterschied, ob es in einem Raum durchgängig Tag und Nacht 25 Grad Celsius hat, oder ob es eben tags nur 18 Grad sind, Sie einen Pulli tragen und die Heizung über Nacht die Temperatur deutlich absenkt. Wer nicht stoffwechselt, kotet nicht. Und wo kein Milbenkot, da schon viel weniger Milbenallergie.

Eine weitere Tatsache, von der unsere ungebetenen Mitbewohner profitieren, ist der Umstand, das meist im Winter die Bettwäsche seltener gewaschen wird. Klar, Sie schwitzen nachts nicht wie im Sommer, warum sollten Sie also alle zwei Tage das Bett neu beziehen? Sie können den Milben auch ohne Dauerwaschaktionen den Spaß gründlich verhageln, in dem Sie Ihr Schlafzimmer morgens in einen Kühlschrank verwandeln: Schließen Sie die Tür und öffnen Sie alle Fenster (Heizung bitte ausdrehen, sonst freuen sich die Stadtwerke).

Lassen Sie es ruhig richtig kalt werden, denn Kälte ist ein Milben-Killer. Wenn möglich, legen Sie Ihr mindestens 10 Minuten lang Bettzeug und auch das Laken auf den Balkon oder das Fensterbrett. Legen Sie beim Lüften die Matratze frei, damit auch die richtig auskühlt. Am Morgen ist das am Besten, denn bis Sie abends schlafen gehen, haben sich die Temperaturen wieder angeglichen. Zusätzlich erzeugen Sie so ein gesundes Schlafklima.

Milbenallergie im Winter wirklich schlimmer?

Für die Symptome kann das durchaus stimmen. Auch hier spielt schlicht und einfach der Faktor Zeit eine Rolle. Wenn es draußen kalt ist, kuscheln wir uns auf der Couch ein mit einer schönen warmen Decke und bleiben da. Am liebsten den ganzen Nachmittag oder Abend. Im Sommer hätten Sie die gleiche Zeit vermutlich auf dem Balkon oder im Garten verbracht. Der Unterschied ist die Tatsache, dass Sie im Winter den Auslösern der Milbenallergie länger und konstanter ausgesetzt sind.

So kann es durchaus Allergiker geben, die im Sommer annähernd beschwerdefrei sind, dafür aber im Winter heftig unter ihrer Milbenallergie leiden. Daher kommt es auch, dass möglicherweise manche Menschen gar nicht wissen, dass sie allergisch sind. Es ist ja sowieso Erkältungszeit und vielleicht hat man sich eine „besonders treue Seele“ von Infekt eingefangen. Wenn Sie also im Winter ständig verschnupft sind, einen gereizten Hals oder Husten haben, kann das Kälteempfindlichkeit sein oder auch ein Infekt.

Es kann aber eben genauso gut eine nicht erkannte Milbenallergie sein. Ein entsprechender Test ist auf alle Fälle sinnvoll, nicht zuletzt deswegen, weil sehr hartnäckige Infekte oft sicherheitshalber mit Antibiotika bekämpft werden. Wenn es aber gar kein Infekt ist, nehmen Sie diese für den Körper auch sehr belastenden Medikamente über längere Zeit ohne Erfolg und auch ohne, dass es nötig gewesen wäre.

Milbenallergie – Die Bettwäsche macht’s

Sicher wissen Sie, dass es Allergiker-Bettwäsche gibt. Auch wenn Sie nicht die Diagnose Allergie haben, ist es nicht verkehrt, sich für die Winterbettwäsche den Luxus „anti-allergisch“ zu gönnen. Die Hinterlassenschaften von Milben in unseren Wohnungen sind immer eine Herausforderung fürs Immunsystem. So kann durchaus auch ohne richtige Allergiesymptome eine größere Infektanfälligkeit mit der „Milben-Weihnacht“ in unseren winterlichen Wohnsituationen zusammen hängen. Wirklich los wird man die kleinen Kerlchen leider nicht, aber man kann es ihnen immerhin so schwer wie möglich machen.

Es gibt hochwirksame Milbensprays, mit denen Sie etwa die Couch oder auch den Teppich behandeln können. Zu Beginn des Winters ist das eine gute Idee, denn so unterbinden Sie den Fruchtbarkeits-Zyklus der kleinen Biester. Jede Milbe, die nicht mehr da ist, sorgt auch nicht für Nachkommen. Die temperaturbedingte Einstellung der Fortpflanzung oder gar das Absterben der Tiere entfällt ja nun bei uns zu Hause.

Wissen Sie noch weitere Tipps, wie man die Milbenallergie auch im Winter gut im Griff halten kann? Immer her damit, viele andere Betroffene werden sich freuen. Und ich natürlich auch.

Bildquelle: © Harald Wanetschka  / pixelio.de

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