Michael Hübner – Sterbestunde

Michael Hübner – Sterbestunde

Irgendwann ist es bei jedem mal so weit, doch zunächst sieht der Tod des 19-jährigen Erik Jensen nach einen reinen Routinefall für die Polizei aus: Autounfall mit Fahrerflucht. Doch der hinzu gerufene Kommissar Sven Becker wittert Lunte, irgendetwas an den Tod des jungen Pflegers kommt ihm nicht geheuer vor. Ein Notizbuch mit kryptischen Inhalt führt Becker schließlich an den Arbeitsplatz des Opfers, das Seniorenpflegeheim Waldesruh, in dem auch Sandra, die Noch-Ehefrau von Becker arbeitet. Eines Tages verschwindet der Leiter des Heims spurlos, HIV-resistente Zellen finden sich bei den Heimbewohnern und die Ereignisse überschlagen sich. Plötzlich muss Becker sich nicht nur mit einen weiteren Verlust sondern auch mit seinen Erzfeind, dem Reporter Walter Koschny herumschlagen. Sie scheinen den Machenschaften einer skrupellosen Bande auf der Spur zu sein und bringen sich damit selbst in höchste Gefahr…

“Sterbestunde” ist Michael Hübners zweites Werk, sein Debüt “Stigma” konnte mich damals leider nicht so sehr überzeugen, entsprechend habe ich meine Erwartungen gezügelt und bin positiv überrascht worden. “Sterbestunde” ist raffiniert konstruiert und hat mich bis zur letzten Seite – und auch darüber hinaus – nicht mehr losgelassen. Die Charaktere sind zwar nicht sonderlich überraschend, aber vielleicht liegt es auch einfach an mir, irgendwann wird der zigste Ermittler mit Eheproblemen, der im Laufe der Handlung an dem Fall und seinen eigenen Problemen zu zerbrechen droht auch langweilig. Fairerweise muss ich aber sagen, dass ich das nicht Hübner ankreiden kann, mein Krimibedarf scheint in letzter Zeit einfach gestillt zu sein.

Der wirkliche Trumpf, den Hübner in der Hand hat ist das, was sich hinter dem Geheimnis um das Seniorenheim Waldesruh verbirgt. Ich will nicht zu viel verraten und drücke mich daher mal sehr vage aus, aber das Thema hat mich wider erwarten doch berührt und sehr nachdenklich gemacht. Was die Charaktere erleben müssen ist grausam, höchst menschenverachtend und leider absolut nicht unrealistisch. Wie so oft im Leben steckt sehr viel mehr hinter der Fassade als man zunächst vermuten möchte. “Sterbestunde” ist ein spannender Thriller um kriminelle Machenschaften im Spannungsfeld zwischen Politik und Wirtschaft, zwischen Medizin als heilendes Mittel und der Wissenschaft an sich. Wo “Stigma” mich mit einer Szene im Kopf und Verärgerung über das Ende zurückgelassen hat wirft “Sterbestunde” für mich die Frage auf, wo die Grenze ist. Ihr wisst, ich liebe Bücher, deren Thematik mir auch nach der letzten Seite nicht mehr aus den Kopf geht. “Sterbestunde” ist eines davon.



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