Mein Abonnement bei der Büchergilde Gutenberg ist vier Tage alt.Ehemals Geschenkabo, stand ich vor der Entscheidung es zu übernehmen oder eben nicht.
Vierteljährlich traf ein Buch ein. Die Möglichkeit der Wahl habe ich nicht genutzt. War es zunächst ehr der verpasste Termin, fing ich schon bald an das Unerwartete zu mögen. Es begann mit “Fugen”, ging weiter mit einer zerüttetetn Ehe, die mörderisch endete. Ostern kam ein wunderbarerer Turgenjew Band “Schuld und Sühne” per Postbote ins Haus, dann die Geschichte einer schrägen alten Dame in Israel.
Es gibt momentan wenig Spontanität in meinem Leben. Meist sind die Tage stringent verplant mit Arbeit, Kindern und Haushalt. Der Gatte befindet sich seit Januar im Abschlussprüfungsmarathon. Das dritte Jahr leben wir mit der Dreifachbelastung, Arbeit, Studium und Familie. Einfach ist das nicht. Um zu überleben, habe ich meine sozialen Kontakte auf ein Minimum zurückgefahren, hege tiefe Sehnsüchte nach einer einsamen Hütte in Lappland oder sonst wo. Einsamkeit, ein nachweihnachtlicher Wunsch, den ich mir nicht erfüllte, nachdem mir durch Zufall der Prüfungsplan des Gatten vor die Füße geflattert war.
Die fast einzige Spontanität, die ich mir erlaube, ist das vierteljährliche Buch von der Büchergilde. Heute reichte mir die Briefträgerin “Stark wie der Tod “von Guy de Maupassant herein. Ich mag Bücher, die auch haptisch ansprechend sind. Bei diesem Buch stimmt irgendwie alles, die Geschichte, der Einband, die Illustrationen, auf denen mein Blick lange verweilt. (Ich hatte vor das Buch zu verschenken, deshalb wollte ich es noch schnell lesen, aber es ist so schön).
Ich freue mich vermelden zu können, dass ich das Abo beibehalten habe und es auch weiter als Überraschung händeln werde.
Kleiner Nachsatz zum Gast aus Übersee: morgen wird im Garten zum Abschied gegrillt, danach wird wieder alles in stringent geordneten Bahnen weitegehen. Es lebe das Leben.