Das Leben kommt aus dem Wasser (irgendwann vor 4.5 Milliarden Jahren entstanden da so algenähnliche Mikroorganismen). Im Wasser kann man sich gut entfalten, und erst 4 Milliarden Jahre später begannen die ersten Pflanzen das Festland zu begrünen – und etwa 50 Millionen Jahre später krochen die ersten Tiere aus dem schützenden nass auf die Küsten!
Irgendwie stammen wir also auch aus dem Wasser, und einige Forscher behaupten, dass unsere Nebenschilddrüsen die zurückgebildeten Kiemen sein!(Quelle)
Ob das der Grund ist, dass wir Menschen ein ambivalentes Verhältnis zum Meer haben? Dazu einige Beobachtungen:
- Es gab einmal eine hohe Zivilisation, das Land Atlantis, aber der Atlantik hat Atlantis verschlungen (beide benannt nach dem griechische Gott Atlas). Die große (Sint-)flut kommt in allen Kulturen vor: das verzehrende Wasser.
- Der römische Hafen Ephesus liegt heute tief im Landesinnern (siehe Foto unten): das Meer gibt auch Land her, es zieht sich zurück, Inseln entstehen und Uferstreifen werden immer breiter.
- Die Menschen mieden früher die Küste, sie galt als hässlich und gefährlich. Heute wollen alle an die Küsten, sie gelten als schön und entspannend.
- Die Auswanderer wagten, das große Meer zu überqueren. Aber freiwillig nahm man die Strapazen nicht auf sich. Heute zahlen die Leute viel Geld, damit sie mit einem großen Schiff im Urlaub auf dem Meer hin und her fahren können.
- In der Psychologie nach C.G.Jung gilt das Meer als ein Symbol des Unterbewusstseins. Unser bewusstes Denken sind da nur wie kleinen Inseln. Ja, wie viele unheimliche Fische gibt es doch in diesem Unterbewussten …
- Das Meer gilt auch als Symbol des Mütterlichen, des Urzustandes, der Ruhe und der Erholung. Die (leichten) Wellen haben den Rhythmus unseres Atems.
Die Hafenstraße von Ephesus.
Hier legten einst die phönizischen Handelsschiffe an. Heute sieht man das Meer nicht einmal mehr!
(Bild von 1978)
Gemälde oben: Aus dem Meer / 64cm x 46cm /
Gespachtelte Acrylfarbe auf Aquarellpapier/ 2006, Nr.06-024