Me-Time – We-Time – Free-Time

Am Samstag war es soweit: Unsere erste wirklich lange babyfreie Zeit stand an. Die Großeltern waren bereit, das Experiment zu wagen und unseren Sohn ab mittags bis in die späten Abendstunden zu hüten. Klar, ein paar Stunden tagsüber hatte unser Sohn schon das ein oder andere Mal ohne uns verbracht, aber noch nie hatte ihn jemand anderes außer uns zu Bett gebracht. Aber irgendwann ist immer das erste Mal und der 30te Geburtstag der besten Freundin ist einfach der perfekte Anlass. Schon nachmittags wurden wir zum familiären Kaffeetrinken erwartet und wollten uns die anschließende Abendsause natürlich auch nicht entgehen lassen.

Wir sind dann mal weg

Am frühen Nachmittag brachen wir also bei meinen Eltern auf – mulmig war uns schon zumute, aber wir waren ja nicht aus der Welt und hätten im Notfall innerhalb einer halben Stunde bei unserem Sohnemann sein können. Auf einmal waren wir für uns, wir waren eine Zeit lang vor allem Paar, wir konnten für uns frei nach Lust und Laune entscheiden und mussten nicht immer darüber nachdenken, ob unser Baby müde ist, ob es Hunger hat oder gewickelt werden muss. Wir konnten unsere elterliche Verantwortung für ein paar Stunden ablegen. Ein seltsames Gefühl –  fremd, aber auch irgendwie sehr befreiend. Trotzdem war es so, als würde ein Stück von uns fehlen, unser Sohn gehört einfach bedingungslos zu uns.

Wir brauchten beide schon ein bisschen, um nicht die ganze Zeit mit unseren Gedanken bei unserem Baby zu sein und die Geburtstagssause genießen zu können. Wie komisch es sich anfühlte, nur mit Erwachsenen in einem Raum zu sein.  Aber nach ein paar Stunden waren wir voll und ganz auf der Party, war ja auch kein Wunder, wenn man so herzlich und familiär aufgenommen wird.

Wir wollten die Gunst der Stunde aber auch für ein bisschen Zweisamkeit nutzen. Deswegen planten wir, zwischen familiärer Feierei und der Sause mit den Freunden ein bisschen durch die Aachener Innenstadt zu flanieren. Guter Plan, schlechtes Timing: Kaum schlenderten wir los, wurden wir von einem prasselnden Platzregen überrascht. Naja egal, ist ja irgendwie auch derbe romantisch ziemlich nassgeregnet mit seinem Liebsten unter einem winzigen Schirm durch den Regen zu rennen. Nein wirklich, sogar diesen Regenspaziergang haben wir in vollen Zügen genossen. Auch wenn wir uns ohne Kinderwagen, ohne Bondolino und ohne Baby ziemlich nackt fühlten. Es war ein Gefühl, das wohl jede Frau kennt: Wir fühlten uns so, als hätten wir unsere Handtasche vergessen.

Erleichterung – das Baby schläft

Bevor die eigentliche Party dann los ging kam die frohe Botschaft: Unser Sohn schläft. In Omas Armen war er friedlich eingeschlummert und träumte nun in seinem Bettchen vor sich hin. Puh! Was für eine Erleichterung! Beruhigt konnten wir nun die Party genießen. Wären wir nicht so unfassbar müde gewesen – weil wir eben im Babyrhythmus leben – hätten wir sicherlich noch länger durchgehalten. Aber für uns war um elf – ja ziemlich schwach – Schicht im Schacht. Zu unserer Verteidigung müssen wir sagen, dass wir ja auch erst einmal wieder rein kommen müssen in diese Abendwelt. Schließlich war dies unsere erste Abendgestaltung nach 19 Uhr seit über zehn Monaten. Aber besser hätte die Rückkehr in die Erwachsenenwelt nicht sein können. Und uns wurde auf ein Neues bewusst, was wir für unfassbar tolle Freunde haben. Herzlicher hätte man uns nicht empfangen können, wohler hätten wir uns nicht fühlen können, glücklicher hätten wir nicht sein können.

Vollkommen euphorisiert haben wir uns nach einem wunderbaren Sonntagsfrühstück gen Heimat begeben. Auch wenn es sich komisch angefühlt hat: Uns hat diese Auszeit unfassbar viel gegeben und wir haben viel Babyenergie tanken können. Doch nicht nur wir konnten diese Auszeit gut gebrauchen, sondern auch unser Sohn hat diese elternfreie Zeit sichtlich genossen. Er hat sich sehr gefreut, als wir ihn morgens wieder in die Arme schließen konnten, er war super gut gelaunt und hatte eine tolle Zeit allein mit seinen Großeltern. Was ein Segen, dass unser Sohn solch ein Vertrauen in uns hat, dass er für ein paar Stunden sehr gut ohne uns auskommen kann.

Unser Fazit: Ein weiteres wunderbares Wochenende!


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