"Margos Spuren" + Filmvergleich


Was soll ich noch groß um den heißen Brei reden. Die meisten, die diesen Blog lesen, wissen, dass ich kein großer John Green-Fan bin und es wahrscheinlich auch nie werde; und trotzdem hat mir bis vor einer Woche nur noch ein einziger Roman von ihm auf meiner Read-Liste gefehlt. Zufälligerweise handelte es sich dabei (natürlich) um das nun verfilmte Margos Spuren, welches ich aufgrund dieser Tatsache nun auch in die Hand nahm. Glückwunsch, Herr Green, Sie haben es geschafft...
Machen wir es kurz: Margos Spuren gehört, gemeinsam mit Eine wie Alaska (ja, schon gut, ich weiß, dass es dort draußen viele Leser gibt, die dieses Buch vergöttern), zu den schwächeren Werken des Autors. Das übliche Muster des halsüberkopf verliebten Jungen und dem unnahbaren Mädchen, welches mich bereits im besagten anderen Buch so sehr gestört hat, bleibt auch hier wieder bestehen und brachte mich hin und wieder zur Weißglut. Ok, man muss Q an dieser Stelle zwar verteidigen, denn jedenfalls beginnt er irgendwann zu verstehen, dass Margo keine Göttin, sondern einfach nur ein Mensch ist, aber der Weg bis dahin ist beschwerlich. Zumal Green dem Leser weißmachen will, dass Margos Verschwinden naturkatastrophenähnliche Auswirkungen auf ihre Mitmenschen hat. Die Schule ist nicht mehr das, was sie einmal war, wenn Margo nicht mehr da ist. Im Ernst jetzt? 
Keine Frage, an markierwilligen Zitaten hat John Green viel zu bieten, manchmal scheint es mir jedoch so, als würden seine Bücher aus nicht viel mehr als denen bestehen. Ich kann seinen Figuren nur selten etwas abgewinnen und allein durch schwermütige, philosophische Sprüche und komische Situationen wird ein Roman nicht zu einem meiner Favoriten. Margos Spuren ist für mich somit ein solides Werk über das Erwachsenwerden, das Loslassen von Idealen und dem unerschütterlichen Band der Freundschaft. Q erinnerte mich manchmal beinahe an einen jüngeren, modernen Gatsby, angetrieben von seinen Träumen, die jedoch nicht wirklich der Realität entsprachen. Trotzdem, das alles reicht nicht aus, um überdurchschnittlich zu sein.

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Ganz klar, Nat Wolff und sein zuckersüßer Hundeblick. Ich glaube nicht mal, dass es sich hierbei um schauspielerisches Talent handelt, Nats Mimik ist einfach nur zum Schießen komisch. Wir mussten jedenfalls herzhaft lachen, sobald er wieder sein Dauergrinsen oder den verträumten Blick in Richtung Margo bzw. Himmel aufsetzte. Herrlich! Auch sonst kaufte ich ihm die Rolle des fanatischen Q in jeder Szene ab, wobei er mich sogar weniger nervte als sein Ego im Buch.  Überraschend witzig fand ich übrigens auch Ben, der zwar manchmal ganz schön heftige Wörter in den Mund nahm und ziemlich oft nur über Sex quasselte, sonst aber auch echt lustig sein konnte und mich mit zusätzlichen Szenen zum Lachen brachte. Hier sei nur kurz das Pokémon-Intro erwähnt, mehr mag ich nicht verraten. :D
Im Grunde wird die Botschaft des Buches auch verständlich vermittelt, obwohl es hier und da etwas anders geschieht als in Greens Werk. Trotzdem, alle wichtigen Figuren waren zu sehen, die besten Szenen waren ebenso dabei und auch ein Kinogänger, der das Buch nicht kennt, kann verstehen, warum der Titel Margos Spuren lautet. In meinen Augen war es allerdings auch nicht besonders schwer, den Inhalt des Buches so genau wie möglich wiederzugeben, da es an Story einfach nicht so viel hergibt, doch seien wir ehrlich, für wahre Green-Fans wird es trotzdem einiges zu meckern geben. 


Beginnen wir auch hier bei den Figuren und der Schauspielerwahl: ich sah Cara Delevingne nicht als Fehlbesetzung, schließlich hatte sie einen burschikosen, wilden Stil, den ich für Margo als ziemlich passend empfand. Doch muss ich ehrlich gestehen, dass ich es im Buch ganz toll fand, dass Margo nicht als die spargeldürre Puppe beschrieben wurde, sondern als ein Mädchen mit Kurven. Für diesen Charakter dann ein Topmodel als Besetzung zu wählen, ist in meinen Augen etwas daneben und könnte wohl all jene etwas enttäuschen, die sich beim Lesen mit Margo identifiziert haben. Aber nagut. Trotzdem schade, dass in Filmen weiterhin vermittelt wird, dass man als Junge ruhig etwas nerdig aussehen darf, als Mädchen aber gefälligst hübsch zu sein hat.  
Ein weiteres Manko, und da werden mir die Fangirls unter euch sicherlich recht geben, war das Ausbleiben und Verändern einiger Szenen. Wie bereits bei den positiven Punkten gesagt, blieb die Botschaft des Films weiterhin identisch mit der aus dem Buch, doch gab es so ein zwei Sequenzen, die sogar dazugedichtet wurden und mich (und meine Begleitung übrigens auch) störten. Es wirkte so, als würde man den Nebenfiguren zu größeren Rollen und Charakterzügen verhelfen wollen, damit sie neben Q und Margo nicht so blass blieben, aber manche dieser Veränderungen waren ganz einfach uninteressant, absurd oder wirkten aufgesetzt. Ich mag jetzt nicht spoilern, aber ich denke, ihr werdet es merken, sofern ihr das Buch gelesen habt.


Das sage ich nur selten, aber ich fand die Verfilmung weder schlechter noch besser als das Buch. Da in meinen Augen das Wichtigste beibehalten wurde und ich den Roman sowieso nicht so sehr mochte, konnte ich mich auch große Erwartungen in den Kinosessel schwingen. Der Film ist nicht super, die Umsetzung aber ganz gut, weshalb ich ihn genauso bewerte, wie seine Vorlage.

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