Manchmal gibt es Dinge, die ich einfach lieber mache…

Als ich 7 Jahre alt war begann ich handschriftlich Tagebuch zu führen. Mein erstes Tagbuche habe ich auch noch – wirklich.
Über Jahre hinweg ging das immer so weiter, von Mädchen-Problemen und Teenie-Problemen bis hin zu meinen ersten kleinen Reiseberichten. Irgendwann kam dann auch das Internet und somit mein erster Blog (damals noch bei blog.de).
Natürlich ging es hier nicht nur ums Reisen, sondern um alles, was eine junge Dame bewegt – dazu zählten natürlich auch Reisen.
So sprang ich von einem Blog-Portal zum nächsten, bis ich irgendwann bei wordpress hängen blieb.

Warum ich euch das alles erzähle? Weil ich euch damit sagen will, dass ich irgendwie schon immer Lust am Bloggen hatte.
Es gab kein Jahr in dem ich nicht irgendwo irgendetwas geschrieben habe.
Und ja, meine Bloglust ist sehr groß und wenn der Tag nicht 24, sonder 48 Stunden hätte würde ich natürlich viel mehr schreiben: Wenn es da nicht so viele andere tolle Dinge gäbe.

Grade wenn ich wieder einen Vertrag auf einem Kreuzfahrtschiff fahre wisst ihr ja inzwischen, dass ihr teilweise 4-6 Monate gar nichts, oder nur sehr wenig von mir hört.
Liegt es dann jeweils daran, dass ich Blogfrust schiebe?
Nein – ganz und gar nicht! Oft denke ich tagsüber darüber nach was für tolle Beiträge ich doch schreiben könnte über all die fantastischen Ziele die wir anlaufen.

Woran liegt es also dann, dass ich mich immer so rar mache?
Als Crewmitglied eines Kreuzfahrtschiffes arbeite ich durchschnittlich 10-12 Stunden am Tag, manchmal auch mehr.
Habe ich dann Abends Lust in meiner Innenkabine zu sitzen und Blogeinträge zu schreiben?
Ganz ehrlich: Nein!
Hier heißt es abwägen: Will ich lieber direkt weiter „arbeiten“ an einem Artikel, nach den richtigen Worten suchen und sie niederschreiben – wo ich das doch schon den ganzen Tag lang getan habe – oder will ich lieber zum Sport gehen um den Kopf frei zu kriegen, wenn ich auf dem Cross-Trainer stehe und/oder Gewichte hebe – oder doch lieber mit Kollegen auf ein Feierabendgetränk zusammen sitzen, Brettspiele spielen und lachen – oder sogar einfach draußen an der Reeling stehen, auf das weite Meer schauen und tolle Sonnenuntergänge sehen?
Ganz ehrlich? Die letzten 3 Optionen sind für mich jeden Abend die, die ich bevorzuge – manchmal auch alle 3 hintereinander und miteinander verbunden.

Lieber auf den Bildschirm starren oder den Sonnenuntergang genießen?

Lieber auf den Bildschirm starren oder den Sonnenuntergang genießen?

Aber selbst, wenn ich mich gegen den Sonnenuntergang und für den Reisebericht entscheiden würde, müsste ich diesen auch erstmal online stellen.
Auf Kreuzfahrtschiffen ist das Internet sehr langsam – und sehr teuer – auch für die Crew.
Selbst wenn ich sehr selten das Crewinternet benutze, dann nur um Whatsapp Nachrichten abzurufen oder zu verschicken (dazwischen gehe ich offline um zu antworten).
Fotos hochladen würde aufgrund der geringen Satelliten-Geschwindigkeit sowieso nicht funktionieren.
Was wäre also meine Alternative? In meiner Mittagspause, wenn ich denn eine habe, schnell in ein Café mit WiFi flitzen und alles online stellen.
Kommen wir wieder zu der Frage: Will ich das wirklich?
Mein bisschen Freizeit tagsüber damit verbringen auf einen Bildschirm zu starren in einem Café, während meine Kollegen die Umgebung erkunden oder an regnerischen Tagen vielleicht ein kleines Mittagsschläfchen halten?
Ganz ehrlich: Nein – ich habe so schon genug Stress den ganzen Tag lang – und unter Stress einen Artikel online stellen hat noch nie gut funktioniert.

Selbst wenn ich es bis hierhin geschafft hätte: Damit ist die Arbeit ja noch immer nicht erledigt.

Ich muss Werbung machen, denn ich freue mich ja über jeden der oder die meine Berichte liest und vom alleinigen „Online-Stellen“ bekomme ich auch keine Leser.
Hier wären wir wieder bei dem Internet-Problem. Oder habt ihr euch noch nie gefragt wieso ich nicht mehr auf euren Blogs unterwegs bin, während ich an Bord bin?
Nach den 2 Absätzen oben werdet ihr schon gemerkt haben: Es fehlt das schnelle Internet und die Zeit. Bis sich Facebook zum Beispiel übers Schiffsinternet aufgebaut hat, habe ich 3EUR an Internetkosten verbraucht.

Trotzdem vergeht mir auf Reisen ja meine Bloglust nicht. Da ich in letzter Zeit viel in Europa unterwegs war gab es immer wieder auf meiner Facebook-Seite und/oder bei Instagram das ein oder andere Foto zu begutachten.
Das kann ich, dank meiner EU-Flat, denn zwischendurch mal schnell mit dem Handy ein Foto hochladen – das funktioniert.

Viele von euch, vor allem diejenigen, die das bloggen hauptberuflich betreiben, werden jetzt sagen: Aber so verlierst du alle deine Leser.
Ja das tue ich – und manchmal frustriert mich das auch – immer wieder von vorne anfangen zu müssen wenn ich in den Urlaub gehe.
Manchmal frage ich mich, ob ich nicht doch mehr Zeit während dem arbeiten auf den Blog verwenden sollte – oder ob ich nicht doch irgendeine Nische einschlagen sollte.

6 Uhr Morgens im Geirangerfjord

6 Uhr Morgens im Geirangerfjord

Aber dann sind da meine „Stammleser“ – und die sind mir über Jahre schon treu geblieben und kommen immer wieder zurück, sobald ich etwas schreibe.
Soll ich euch was verraten? Genau diese Menschen, alle meine Leser, sind es mir wert immer weiter zu machen und immer wieder mit den Besucherzahlen „von vorne“ zu beginnen.
Jedes Mal darf ich auch neue Leser auf meinem Blog begrüßen – was mich immer und immer wieder freut.
Blogfrust oder Bloglust?
Bei mir überwiegt die Bloglust, ganz klar! Und ich freue mich, dass ihr mir meine „Auszeiten“ immer gönnt und mir treu bleibt.

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Lustig, dass Steffi von Steffistraumzeit grade jetzt einen Aufruf macht zu einer Blogparade zum Thema Blogfrust oder Bloglust, denn diesen Beitrag hatte ich sowieso schon in Planung und der passt wunderbar in ihr Thema.

Schaut doch mal bei ihr vorbei – und vielleicht habt ihr ja auch Momente der Bloglust oder Blogfrust



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