Madrid und Andalusien, der historische Schwindel

Oft schreibt sich die Geschichte aufgrund von diffusen Fragmenten, welche eigennützig interpretiert werden um ihre Einbeziehung in eine vorherige, generelle Theorie zu begünstigen, welche auf diese Weise betrachtet, wenn sie nicht manipuliert ist, dazu beisteuert etwas zu beweisen.

madrid andalusien

Alles beginnt wahrscheinlich mit der Entscheidung dafür, welches Material wir für die geschichtliche Untersuchung als geltend betrachten und welches andere nicht, weil es nicht in den Rahmen passt, den wir vorher beschlossen haben zu konstruieren. Und deshalb wird diese aus aprioristischen Gründe die dazu neigen, verdeckt zu bleiben, schnell verworfen. Ohne Zweifel im Namen der Wissenschaft und der Objektivität.

Auch fehlt nicht, wie in den Geschichten der korrupten Polizei, mit welchen das geschichtliche Wissen eine mehr als enge Beziehung pflegt, die, wenn nötige, Herstellung falscher Proben. Dieses ist ein uraltes Verfahren welches, weit davon entfernt seine Gültigkeit verloren zu haben, eine, so könnte man meinen, Wiedergeburt erlebt in der Ära der Informationstechnologie, wo selbst die als seriös angesehenen Zeitungen sich im Falle der publizierten Nachrichten der Praktik des ernsthaften Vergleichs abgewendet zu haben scheinen.

Im Fall von Madrid charakterisierte eine derartige Produktion von falschen Proben über ein Jahrhundert die Studien über die Ursprünge und die Entwicklung der Stadt und machte somit Platz für eine Große Anzahl falscher Chroniken welche, Augen und Ohren komplett vor Aspekten wie der Ortsnamekunde und dem Straßenverzeichnis verschließend, die Existenz eines mozarabischen Madrids unter der Eingebung von ursprünglichen Jungfrauen und Heiligen, wie eine unbestreitbare Tatsache fern von jeglicher Infragestellung, präsentierten. Dies war ohne Zweifel das Überzeugendste um die tiefe Verwurzelung der Stadt mit dem Islam zu verwischen, die absolut inakzeptabel war in einem durch religiöse Spannungen markierten Jahrhundert wie dem XVI. Es war auf keinen Fall empfehlenswert für die spanische Monarchie, sich daran zu erinnern, dass ihre Hauptstadt seit 1561 eine Stadt mit arabischem Ursprung war und deshalb seit ihrer christlichen Eroberung im Jahre 1085 im Wesentlichen ein mudéjarer anstatt mozarabischer Ort war, wie die falschen Chroniken, die mit diesem Daten angefangen haben, so beharrlich behaupten.

Über den Ort, welchen die ursprüngliche, arabische Ausbreitung erreichte (IX Jahrhundert), der nachträglich erweitert und in eine christliche Festung verwandelt wurde, steht heute der Palacio Real und die Kathedrale der Almudena, welche unter ihren Fundamenten die Überreste der islamischen und christlichen Konstruktionen verbergen.

Seit fünf Jahren werden Teile dieses Umfeldes im Zusammenhang mit der Konstruktion des zukünftigen Museo de Colecciones ausgegraben. In diesem Bereich befinden sich, wie zu erwarten war, eine überaus wertvolle archäologische Fundstätte. Trotzdem wird die Tatsache, dass man in ihr kein mittelalterliches Haus der arabischen Epoche gefunden hat (was uns eventuell nicht so komisch vorkommen sollte, wenn das was man ausgräbt, das Innere einer Truppenunterkunft des Militärs war) dazu benutzt, um ein weiteres Mal die Theorie in Umlauf zu bringen –der selbe Hund mit anderem Halsband und verdammt vielen, üblen Flöhen- dass Madrid als eine Stadt unter christlichem Mandat entstand und das arabische Madrid nur ein Quartier war. Es scheint von geringem Interesse zu sein, dass dies bedeuten würde zu ignorieren, dass es genau genommen die Extrawände der Unterkunft waren, wo die ursprüngliche Stadt entstand, in Vorstädten wie der des benachbarten Hügels der Vistillas, welches auch -und eventuell nicht umsonst- das Maurenviertel genannt.


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