|Lieblingsbücherchallenge| Gut gegen Nordwind von Daniel Glattauer

gutgegennordwind

Es gibt Bücher, die lassen dich nicht mehr los. Für mich gehört “Gut gegen Nordwind” eindeutig zu diesen Büchern.

Glattauer erzählt die Geschichte von Emmi Rother und Leo Leike. Die beiden lernen sich durch einen absoluten Zufall kennen, weil Emmi die Zeitschrift “Like” abbestellen möchte und auf Grund eines falschen Buchstaben, ein Buchstabe der da nicht hingehört, bei Leo Leike anstatt bei der Zeitschrift “Like” landet. Sie bleiben, obwohl oder gerade weil sie sich nicht kennen, in Kontakt. Schreiben sich zunächst ganz unverbindliche Mails, die dann doch immer persönlicher werden. Teileweise mehrmals täglich, teilweies inhaltslos, aber dann wieder mit einer solchen Tiefe, dass man sich fragt, geht das überhaupt? Kann man sich virtuell in eine Person verlieben, die man noch nie im Leben getroffen hat? Kann man sich in Worte verlieben? Diese Fragen stellt sich auch die beiden Protagonisten, immer und immer wieder hinterfragen sie sich und ihre “Beziehung” und doch ist da Etwas. Es knistert in jedem Wort das sie sich schreiben, in jedem Satz den wir lesen. Wir spüren, dass Leo und Emmi sich verlieben. Doch haben die beiden eine Chance?

“Sie sind wie eine zweite Stimme in mir, die mich durch den Alltag begleitet. Sie haben aus meinem inneren Monolog einen Dialog gemacht. Sie bereichern mein Innenleben.” Leo S.77

“Schreiben Sie mir Emmi. Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist küssen mit dem Kopf.”  – Leo S. 88

“Einzig das Weinregal hält dagegen: Also ich habe nichts gegen diesen Leo, wir drei harmonisieren gut miteinander.” -Emmi S. 105

“Besonderes Kompliment an den Weinschrank: Vielleicht legen wir drei wieder einmal ein Mitternachts-Happening ein.” -Leo S. 106

“Leo, ich hab sie sehr, sehr gern. Sie sind fantastisch gut gegen Nordwind!” – Emmi S. 142

“Alte Zeiten kann man nicht wiederholen. Wie schon der Name sagt, sind diese Zeiten alt. Neue Zeiten können nie wie alte Zeiten sein. Wenn sie es versuchen wirken sie alt und verbraucht, so wie diejenigen, die sie herbeisehnen.” – Emmi S. 169

Bei mir brachen alle Dämme als sich den folgenden Satz las:

“Schuld daran war ein Buchstabe, ein einziger falscher Buchstabe, an einem Ort, wo er nicht sein durfte, zum unglücklichsten aller Zeitpunkte” -Emmi S. 222

Aus dem Zusammenhang gerissen klingt er banal, er kann überall stehen und doch steht er genau dort, wo er stehen muss um mein Leserherz zum Weinen zu bringen. Auch nach dem ReRead noch immer Lieblingsbuch und eine absolute Empfehlung. Lest es selbst, wenn ihr es noch nicht getan habt. Lest es und lasst Euch auf kluge und witzige Weise von Glattauer in Emmis und Leos Welt der Worte ziehen. Verliebt Euch in das geschriebene Wort. Aber legt Euch Taschentücher bereit! Legt Euch bloß viele Taschentücher bereit und sagt nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt ;-)

Hach! Dieses Buch ist gut, so gut gegen Nordwind!

Gelesen im Rahmen der Lieblingsbücherchallenge der Bücherphilosophin

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