Zumindest nicht in diesem Sommer. Nach der nervenden unendlichen Geschichte der vergangenen Wochen hat BVB-Sportdirektor Michael Zorc jetzt ein Machtwort gesprochen.
Die Berater des BVB-Mittelstürmers hatten über lange Zeit wirklich alles getan, um den Wechsel des Polen zum FC Bayern als praktisch beschlossen darzustellen. Nur hatten sie die Rechnung ohne beide Wirte gemacht und zeigten damit, über wie wenig Professionalität und Einfühlungsvermögen sie in ihrem Berater-Job verfügen. Während der BVB eine Frist zum 15. Mai gesetzt hatte, um die Gemengelage zu klären, versuchte der FC Bayern die Lage auszusitzen und dachte gar nicht daran, in Dortmund ein offizielles Angebot einzureichen.
Wenn wir nur lange genug warten und der Spieler und seine Berater genügend Druck ausüben, kann der Deal doch nur billiger werden, dachte man sich in München. Lewandowski selbst merkte offensichtlich gar nicht, wie sehr ihn die Bayern damit im Regen stehen liessen. Nach wochenlangem Schweigen bestätigte er gerade erst – und endlich – höchstpersönlich seinen Wechselwunsch nach München. Doch das endlose Theater ging dem Dortmunder Management wohl nun deutlich über die Hutschnur.
Michael Zorc: “Lewandowski geht in diesem Sommer nicht zu den Bayern.”
“Wir haben dem Spieler und seinem Berater mitgeteilt, dass wir einem Wechsel zum FC Bayern München in diesem Sommer nicht zustimmen werden“, erklärte jetzt BVB-Sportdirektor Michael Zorc und machte dem Spuk ein Ende. Wenn man nur ausreichend angefressen ist, wozu der Götze-Wechsel und dessen Bekanntgabezeitpunkt erheblich beigetragen hatten, kann man auch Entscheidungen fällen, die weh tun. Lewandowski könnte im nächsten Jahr wechseln, ohne auch nur einen Euro in der schwarzgelben Vereinskasse zu hinterlassen.
Doch ein Jahr ist ganz schön lang und viel kann passieren. Bis dahin und in diesem Moment ist es der Dortmunder Vereinsführung offensichtlich wichtiger Flagge zu zeigen und deutlich zu machen, dass man nicht bereit ist, sich auf der Nase herumtanzen zu lassen. Diejenigen, die jetzt befürchten, ein “unzufriedener Stürmer” werde sich die kommende Saison lang hängen lassen, irren sich. Lewandowski, abgesehen von seinem sportlichen Ehrgeiz und dem Grad seiner professionellen Einstellung, kann es sich gar nicht erlauben “Dienst nach Vorschrift” zu leisten, denn er selbst würde sich seinen Ruf ruinieren.
Ausserdem ist das letzte Wort in dieser Sache bis zum 31. August nicht gesprochen: “Nicht zu den Bayern” lautet Zorcs Ansage … und es gibt noch eine ganze Reihe anderer internationaler Spitzenmannschaften, die den Mittelstürmerposten besetzen müssen.