Leverage Effekt nutzen – Eigenkapitalrentabilität erhöhen

Warum solltest Du Dir Kapital leihen, obwohl Du eigentlich genug Geld auf der hohen Kante zur Verfügung hast? Die Antwort nennt sich: Eigenkapitalrentabilität. Unter gewissen Bedingungen kann es für Dich von Vorteil sein, mit fremden Kapital zu handeln. Wie der Leverage Effekt funktioniert und Du ihn für Dich nutzen kannst, erfährst Du hier.

In diesem Beitrag findest Du:

Leverage Effekt kurz erklärt

Vielleicht hast Du Dich schon einmal gewundert, warum Unternehmen Kredite aufnehmen, obwohl sie eigentlich genügend Geld hätten? Durch gezielten Einsatz von Fremdkapital kann es Dir möglich sein, die Eigenkapitalrentabilität Deines Investments zu erhöhen.

Folglich vermindert sich durch den Leverage Effekt (zu Deutsch: Hebel Effekt) Deine Eigenkapitalquote. Du arbeitest also mit Geld, das Dir nicht gehört. Aber solange der Zinssatz für das aufgenommene Fremdkapital unterhalb der Gesamtkapitalrentabilität Deines Investments liegt, kann der Leverage Effekt für Dich von Vorteil sein.

In der Immobilienwirtschaft würde das bedeuten, dass Du nicht die gesamte Wohnung Bar bezahlst. (Was in der Realität ohnehin höchst unwahrscheinlich ist.) Sonst wird der Leverage Effekt bei Margin Trades angewandt. Margin Trades findest Du bei CFDs, Devisen/Forex oder am mittlerweile auch am Kryptomarkt.

Simple formuliert, kannst Du Dir indirekt Geld leihen und mit fremden Kapital handeln. Unterm Strich bleibt Dir mehr, als ob hättest Du alles aus eigener Kassa beglichen. Aber Achtung: alles hat seinen Preis! Üblicherweise werden Zinsen oder tägliche Gebühren verlangt. Zudem steigt mit der Höhe des Hebels auch das Risiko.

INFO: Eigenkapital ist kostbar. Deshalb gilt es das eigene Ersparte sinnvoll zu verteilen. Auch eine erhöhte Liquidität und kurze Eigenkapitalbindung könnte als Ziel für die Verwendung von Fremdkapital sein.

Begriffe rund um den Hebel Effekt

Der Hebel beschreibt, wie viel Kapital Du Dir im Hintergrund leihst. Vereinfacht kannst Du sagen, dass Gewinne und Verluste um den Faktor des Hebels multipliziert werden.

Beispiel: Bei einem Hebel von 4x und einem Kursgewinn von 10 € wird der Gewinn vervierfacht und beträgt 40 €.

Die Margin bezeichnet eigentlich die Sicherheit der Bank oder des Finanzdienstleisters. Üblicherweise handelt es sich dabei um Deinen Einzahlungsbetrag.

Beispiel: Handelst Du 100 € mit einem Hebel von 4x, dann beträgt Deine Margin 100 €.

Der Margin Call wird ausgelöst, sobald Deine Sicherheit (Margin) aufgebraucht ist. Meist geben Dir die Finanzdienstleister kurz Zeit, um Geld nachzuschießen. Aber beachte, dass dieses Zeitfenster meist sehr kurz ausfällt.

Beispiel: Beim zuvor genannten Beispiel bricht der Kurs um -25 % ein. Der Wert Deines Invests beträgt nun 0 €. Der Margin Call tritt ein und Deine Position wird aufgelöst.

Vereinfacht kannst Du die Leverage-Ratio als Verschuldungsquote betrachten. Vorwiegend Banken dürfen aufgrund von Regulatorien wie Basel III eine gewisse Verschuldungsquote nicht überschreiten.

Für Dich als privaten Investor gibt der Leverage-Ratio den Hebel in Prozent wieder. Besonders interessant kann der Verschuldungsgrad angewandt auf Dein gesamtes Portfolio sein. Er gibt Dir die Verteilung von Eigen- und Fremdkapital Deiner Investitionen an.

Leverage Ratio Formel = (Fremdkapital [FK] ÷ Eigenkapital [EK]) * 100

Beispiel: Leverage Effekt nutzen – Eigenkapitalrentabilität erhöhen Bei dem Invest von 100 € und einem Hebel von 4x beträgt Deine Verschuldungsquote 300 %

Eigenkapitalrentabilität Formel

Die Kennziffer Eigenkapitalrentabilität gibt Dir an, wie viel Dein eingesetztes Kapital bezogen auf eine definierte Periode erwirtschaftet.

Eigenkapitalrentabilität Formel [rEK] = (erwirtschafteter Gewinn / Eigenkapital [EK]) * 100

Beispiel: Du investierst zu 100 % mit Eigenkapital von 1000 € und erwirtschaftest in einem Jahr 50 €. Deine jährliche Rendite liegt bei 5 %.

Leverage Effekt Formel

Gesamtkapitalrentabilität Formel [rGK] = (erwirtschafteter Gewinn / eingesetztes Kapital [FK+EK]) * 100

  • rEK = Eigenkapitalrentabilität
  • FK = Fremdkapital
  • EK= Eigenkapital
  • rGK= Gesamtkapitalrentabilität (in Prozent, also 5 % = 0,05)
  • rFK=Effektiver Zinssatz Fremdkapital (in Prozent)

Leverage Effekt Formel: [rEK] = rGK + (FK / EK) * (rGK - rFKZins)

Eigenkapitalrentabilität mit Leverage Effekt erhöhen

In Zeiten niedriger Fremdkapitalzinsen ist es sinnvoller, sein Eigenkapital aufzusplitten. Rein aus Sicht des Leverage Effekt sind oft sehr hohe Leverage-Ratio anzuwenden. Beachte dabei, dass Du bei der Verwendung von Fremdkapital die Sicht des Risikomanagements sowie der Cashflow Betrachtung miteinbeziehen solltest.

Leverage Effekt nutzen – Eigenkapitalrentabilität erhöhenBeispiel eines Hebel Trades von x5 mit täglichen Gebühren.
Quelle: Etoro.com [März 2020]

Bei CFD Trades gestaltet sich das Ganze noch einfacher. Beim Ankauf wählst Du einfach den gewünschten Hebel. Beachte dabei, dass Kursgewinne als auch -Verluste mit Deinem Hebel multipliziert werden! Achte daher besonders auf die Volatilität Deines Invests!

Leverage-Chance oder -Risiko

Die Berechnung stellt sich nun einfach dar, oder? Aber was ist der tiefere Sinn hinter dem Leverage Effekt?

Eine positive Eigenkapitalrentabilität wird als Leverage Chance bezeichnet, während ein negativer Prozentsatz als Leverage Risiko definiert ist. Spannend wird es erst, wenn sich Variablen dynamisch ändern und Du Dein Investment auf längere Zeit beobachtest.

So empfiehlt es sich eine Kalkulation anzulegen und zu prüfen, wie sich Dein Investment entwickelt, wenn z.B. der Effektive Zinssatz steigt. Ab welchen Zinssatz wird es für Dich kritisch? Muss Eigenkapital nachschießen, um die Rendite zu verbessern? Oder wie wirken sich Gebühren auf Deine Gesamtrentabilität aus?

Fazit - Leverage Effekt bedeutet mehr Risiko

Immer ein Risiko? Und das obwohl wir gerade erwähnt hatten, dass nur eine negative Eigenkapitalrentabilität als Risiko definiert ist? Nun, die Rendite ist und bleibt ein Indikator für das Risiko! Wenn sich also Deine Rentabilität durch den Leverage Effekt steigert, so erhöht sich auch das Risiko.

Falls Du mit Hebel handelst und halbwegs sicher agieren willst, raten wir Dir offensichtlichen Bullen- und Bärenmärkte zu nutzen. Hypes oder Krisen eignen sich dazu hervorragend. Außerhalb davon sehen wir uns selbst eher als längerfristige Anleger und nutzen Hebel eher selten.

"Die Logik an der Börse ist, dass man oft unlogisch sein muss - und das ist die große Kunst des Spekulierens und der Börsenanalyse."

André Kostolany, ehemaliger Börsen- und Finanzexperte

Konntest Du bereits Erfolge beim Handeln mit Hebel erzielen? Oder nutzt Du den Leverage Effekt in Deinem Unternehmen, um Deine Rendite zu erhöhen? Lass es uns in den Kommentaren wissen.

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