"Letzte Ausfahrt vor der Grenze" von Irene Prugger

184 Seiten
ISBN 9783852186993
Haymonverlag
Preis: 19,90€
gebundene Ausgabe
18 Kurzgeschichten sind in diesem Buch vereint, es geht mehr oder weniger um Beziehungen. Beziehungen zum Leben, zum Partner, zum Liebhaber, zum Schulkind, einfach zu allem.
Da ist zum Beispiel Frederik, der dafür sorgt, dass ein Zug 3 Stunden Verspätung hat. Oder die Lehrerin, die aufmüpfige kleine Schüler mal eben im Dunklen stehen läßt. Und dann ist da noch die glückliche Ehefrau, die sich auf das Treffen mit ihrem Liebhaber freut, aber leider den Zettel mit der Wegbeschreibung auf dem Küchentisch liegen läßt. Vielleicht möchten Sie aber auch mehr erfahren über den alten Hund und sein Verhältnis zu Katzen?
Meine Meinung
Kurzgeschichten zu lesen ist eigentlich nicht unbedingt meine erste Wahl. Eigentlich müsste ich zwischen jeder Geschichte pausieren und etwas anderes lesen. Hab ich hier nicht getan, sondern durch gelesen. Obwohl die Geschichten mich nicht sonderlich gepackt haben, war das Lesen ansich kein Problem.
Irene Prugger hat eine Art, zu schreiben, die ich als sehr distanziert beschreiben möchte. Die Personen empfand ich als sehr blass, ja schon farblos dargestellt. Es gab keine, die mir auf Anhieb sympathisch erschien, das kann aber auch daran liegen, dass Frau Prugger vielleicht nicht gerne Namen vergibt. Zumindest läßt das Buch dies vermuten, denn über eine verwirrende Namenvielfalt kann sich der Leser diesmal wirklich nicht beklagen.
Die Geschichten ansich beinhalten häufig eine fühlbare Unentschlossenheit, in welche Richtung es wohl gehen könnte. Fast baut sich so etwas wie Spannung auf, um dann doch wieder abzuflachen. Schade. . . ein wenig mehr Spannung würde dem Buch sicher gut stehen, wobei eine ordentliche Portion Ironie ja auch nicht schadet.
Und trotzdem: Tiefgründig sind sie allesamt, ohne jede Frage. Nur lassen sie den Leser am Ende manchmal förmlich im Regen stehen. Von daher bin ich auch nach dem Lesen immernoch unentschlossen- hat es mir gefallen?
Unterm Strich
Ja, irgendwie hat es mir schon gefallen, vielleicht, weil es doch mal etwas anderes ist. Die Ironie der einzelnen Geschichten ist gut portioniert, nur die häufige Namenlosigkeit, die Anonymität hat mir nicht gefallen. Mir war es eindeutig zu anonym. Darum vergebe ich3 Sternthaler.

Die Autorin
Irene Prugger, geboren 1959 in Hall/Tirol. Seit 1988 freie Journalistin und Schriftstellerin. Verfasst Prosa, Hörspiele und Theatertexte. Mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt erlangte sie mit ihren bei Skarabæus erschienenen Romanen Frauen im Schlafrock"(2005) und Schuhe für Ruth (2008) große Aufmerksamkeit. Bei Haymon: Wasser für Franek. Erzählungen (1993), Mitten im Weg. Roman (1997).
Quelle: Haymonverlag
Vielen Dank an den Haymonverlag und Nicole Oberdanner für dieses Rezensionexemplar.

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