Hallo liebe Freundinnen und Freunde der Regenbogenkombüse!
Wenn ich nach Frankreich in Urlaub fahre, reise ich immer mit leichtem Gepäck. Zumindest, was meine Reiseliteratur betrifft. Da versorge ich mich am liebsten direkt vor Ort.
Ein Buch, was mich gleich beim Besuch des ersten Hypermarchés quasi angesprungen hat, ist dieses hier:
Für alle, die (noch) nicht so gut Französisch lesen können, gibt es zum Glück schon eine deutschsprachige Ausgabe mit dem Titel “Das Mädchen mit den blauen Augen”.
Michel Bussi, der an der Universität Rouen Politik und Geographie lehrt, hat mit diesem Oeuvre einen (fast unblutigen) Thriller geschaffen, der einen von der ersten bis zur allerletzten Seite im Bann hält. Leider hatte ich mir das Buch erst zum Ende unseres Urlaubs gekauft (wie blöd ), sodass ich mir zuhause immer ein paar Momente hier und dort stehlen musst, um es auszulesen. Was schade ist, denn das Buch nimmt einen so gefangen, dass man es am besten in einem Rutsch liest.
Warum geht es in dem Buch?
In der Nacht vom 22. auf den 23. Dezember 1980 kommt es im französischen Jura, an den Hängen des Mont Terrible, zu einem verhängnisvollen Flugzeugabsturz, bei dem alle Insassen und die Besatzung den Tod finden. Lediglich ein 3 Monate altes Baby wird beim Aufprall aus dem Flugzeug geschleudert und überlebt wie durch ein Wunder praktisch unverletzt.
Wer ist dieses Baby mit den blauen Augen? Zwei Familien sind sich sicher, dass es sich bei dem überlebenden Mädchen um ihre Enkeltochter handelt: Die reiche Industriellenfamilie de Carville aus Coupvray am Ufer der Marne sowie Pierre und Nicole Vitral aus Dieppe, die einen mobilen Imbissstand betreiben. Nach langwierigen Untersuchungen (damals gab es noch keinen DNA-Test) kommt das Gericht zu der Entscheidung, dass es sich bei dem Mädchen nicht um Lyse-Rose de Carville, sondern um Émilie Vitral handelt.
Die de Carville wollen sich mit dieser Entscheidung nicht abfinden. Mathilde de Carville engagiert den Privatdedektiv Crédule Grand-Duc, der Himmel und Hölle in Bewegung setzen soll um zu beweisen, dass es sich bei dem Mädchen mit den blauen Augen um ihre Enkelin Lyse-Rose handelt. Sein Vertrag endet mit dem Tag, an dem das Mädchen sein achtzehntes Lebensjahr erreicht.
Am Vorabend ihres 18. Geburtstages übergibt Grand-Duc, der inzwischen ein Freund der Familie Vitral in Dieppe geworden ist, seine Aufzeichnungen an Émilie Vitral. Vom Inhalt dieser Aufzeichnungen völlig überwältigt, trifft Émilie eine verhängnisvolle Entscheidung. Nur ihr Bruder Marc Vitral, der inzwischen mehr als nur geschwisterliche Gefühle für Émilie hegt, kann die Katastrophe verhindern. Dazu bleiben ihm lediglich 3 Tage, in denen er erfahren muss, dass in dieser Geschichte kaum einer der ist, der er vorgibt zu sein.
Fazit: Für mich das beste französischsprachige Buch, das ich seit langem gelesen habe und das Lust auf mehr von Michel Bussi macht. Chapeau! Eine klare Kaufempfehlung.
Ein schönes Lesewochenende. Und à bientôt.
Heike Kügler-Anger