Nach meinem Blogartikel “Schule ist doof…” stieß ich zufällig auf die Blogparade von Frau Mutter.
Diese Blogparade läuft gemeinsam mit Scoyo und sammelt Beispiele für Hausaufgaben fürs Leben. Also Dinge, die Spaß machen und gleichzeitig das Lernen fördern.
Die Idee find ich super und so setzte ich mich an Möglichkeiten für mein Schulkind. Er ist nachmittags froh, wenn er mal nichts tun muss. Wenn er einfach raus kann, Freunde besuchen oder sich auf dem Spielplatz treffen. Er malt auch einfach mal oder baut etwas aus Lego. Hauptsache er muss nichts rechnen. ;)
Doch welche Hausaufgaben kann ich ihm fürs Leben mitgeben, wo kann ich ihn spielerisch unterstützen und Spaß am Lernen zeigen? Als erstes stand für mich fest, dass ich in erster Linie seine Interessen nutzen muss. Anders hätte das alles keinen Sinn. Und er braucht Hilfe beim Konzentrieren, das wollte ich möglichst mit fördern.
Ich habe mich dafür entschieden, die Hausaufgaben wöchentlich zu vergeben.
Beginnen werden wir damit, dass er so gern draußen ist. Er geht viele Wege selbstständig, das jedoch sehr verträumt (hier ein Stein, da ein Schaufenster und dort eine Eispfütze) Das ist natürlich auf Wegen zu Terminen nicht immer gut. Ich werde ihm die Aufgabe geben, achtsamer seine Wege zu gehen.
Zuhause bitte ich ihn dann seinen Weg ungefähr auf ein Blatt zu zeichnen und verschiedene Eckpunkte (Bücherei, Bahnhof…) dazu zu schreiben. Oder ich bitte ihn, mir seinen Weg so genau zu beschreiben, dass ich als Fremder wüsste wo lang ich gehen muss. Wir schauen die Kilometerangabe seines Weges bei Google nach und er misst die Zeit, wie lange er für den Weg braucht.
Hiermit decken wir die Bereiche Mathe, Sachkunde und Konzentration ab.
Weiterhin möchte ich seine Kreativität nutzen und somit fördern. Malt er ein Bild, dann wird das immer eine kleine Geschichte, zunächst ein Haus und Wolken, er malt Menschen dazu, dann plötzlich regnet es, die Menschen bekommen einen Schirm, dann wird der Himmel immer grauer, er zeichnet Blitze in die Wolken. Auf einmal malt er einen Bus, die Menschen freuen sich nicht mehr im Regen stehen zu müssen. Solche und viele weitere solche Bilder malt er. Ich möchte, dass er mir die Geschichte seines Bildes aufschreibt. Dabei geht es mir nicht um den Satzbau, Stichpunkte reichen dabei aus. Die kleinen Geschichten heftet wir dann zusammen mit dem Bild in einen Ordner.
Er ist immer ein toller Helfer im Haushalt, doch ich muss zugeben, dass ich es oft einfach selbst erledige, weil es schneller geht. Das ändere ich ab sofort und plane seine Hilfe mit ein. Er möchte etwas aus dem Rezeptbuch backen oder kochen. Ja, gern. Dafür muss er lesen, und zwar so, dass er das Gelesene auch verstanden hat. Er lernt Abmessen mit Messbecher und Waage und lernt wie viel Zucker in Muffins steckt oder was eigentlich alles in Bolognese drin ist. Natürlich werde ich hierfür stehts in seiner Nähe sein, falls etwas passieren sollte, doch er ist dann selbst verantwortlich. Und wenn ich daran denke, sehe ich bereits sein stolzes Gesicht.
Durch die Überlegungen für diese Blogparade ist mir bewusst geworden, dass ich meinen Kindern nicht alles machen sollte. Er kann sein Pausenbrot sehr gut selbst schmieren, warum tu ich es? Sie putzen an Nikolaus beide ihre Schuhe auf Hochglanz, warum erledige ich das den Rest des Jahres? Die Kinder können und wollen helfen, ich muss sie nur machen lassen und das Lernen passiert dann ganz nebenbei.
Ich werde berichten, wie gut die Hausaufgaben liefen und wie der Sohn die Ideen fand.
Wollt ihr auch an der Blogparade teilnehmen? Ihr könnt euren Beitrag bei Frau Mutter und Scoyo verlinken und unter #HausaufgabenfuersLeben posten. Mit etwas Glück gibt es sogar etwas zu gewinnen.
Heike