Lehrer zu sein ist gar nicht schwer

Die meisten Lehrer in der Schule hinterlassen keinen bleibenden Eindruck. Sie verblassen mit den Jahren, wir erinnern uns nicht mal mehr an ihren Namen. Manche schienen sich durch die Schule mehr zu quälen als die Schüler, wieder andere machten nur Dienst nach Vorschrift. Für Lehrer kann der Traum schnell einfach nur noch anstrengend werden, wenn niemand zuhört und der Anschein überwiegt, dass niemand lernen möchte.

Der Lehrer muss Lebenserfahrung haben

Dabei ist es gar nicht so schwer, die junge Meute für sich zu begeistern. Wenn man sich an die Lehrer zurück erinnert, die man selbst mochte und die einen inspiriert haben, dann gibt es eine Gemeinsamkeit. Sie alle hatten eine ausgereifte Persönlichkeit, ließen sich nicht von Mode oder pubertierenden Schülern einschüchtern, sondern waren vor allem sie selbst. Sie haben blöde Sprüche nicht persönlich genommen, weil sie mit beiden Beinen fest im Leben standen. Wenn ein Lehrer sich durchsetzen möchte, dann muss er nachfühlen können, was die Kinder durchmachen. Ob arm oder reich, aus einer zerrütteten Familie oder von überfürsorglichen Eltern unter Druck gesetzt, es gibt unendlich viele Schicksale. Doch nur ein Lehrer, der selbst genug von der Welt gesehen hat und sich selbst auch sehr gut kennt, kann den Suchenden den Weg weisen.

Später werdet ihr dankbar sein

Sprüche à la „Ihr könnt euch glücklich schätzen, in der Schule sein zu dürfen." Bringen überhaupt nichts. Der Lehrer hat die Aufgbe, vorausschauend zu denken. Und beliebt zu sein kann viele Gesichter haben. Eine Englischlehrerin wurde respektiert, die Anerkennung stellte sich aber erst Jahre später ein, als man im Berufsleben oder im Ausland bestehen konnte, weil man damals, ohne dass man verstanden hat wieso, immer und immer wieder Vokabeln lernen, den Text überarbeiten oder auf englisch einen Vortrag halten musste. Schüler merken intuitiv, wenn der Lehrer weiß, warum er ihnen etwas beibringen möchte. Wenn aber die Person vor der Tafel keinen Bezug dazu hat, wie hart das Leben unter Konsum- Schönheits- und Statusterror ist, sich nicht für den Zeitgeist der Schüler interessiert, dann kann dieser auch nicht erwarten, von den Schülern erhört zu werden. Gute Lehrer müssen nicht immer leise sein, ganz im Gegenteil. Sie dürfen ehrlich sagen, wenn es zu viel wird, zu laut, zu bunt. Sie setzen klare Grenzen und stehen dazu. Gute Lehrer können eine befriedigende Antwort auf die Frage: „Und wozu müssen wir das alles lernen?" geben. Sie sagen nicht, dass es für den Job ist oder für das Leben, sondern dass Bildung die Chance gibt, sich Fragen zu beantworten und damit seinen eigenen Weg zu finden und glücklich zu werden.

Bild: Alexander Raths / 123RF


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