Lebens-Lagen #20: 28. März

Ernst Jünger (1895-1998) notierte seine Erfahrungen als Mitarbeiter des Stabs des französischen Militärbefehlshabers im Zweiten Weltkrieg in seinem Pariser Tagebuch. Es umfasst die Zeit vom 18. Februar 1941 bis 23. Oktober 1942 und wurde 1949 als Teil des gesamten Kriegstagebuchs unter dem Titel “Strahlungen” veröffentlicht.  Am 28. März 1942 schreibt er:

“Abends bei Madame Gould im ‘Bristol’, mit Heller und Jouhandeau, dessen ‘Chroniques Maritales’ ich vor Jahren las. Fliegeralarm. Wir sassen bei Licht zusammen und tranken Champagner von 1911, wozu die Maschinen surrten und der Hall der Geschütze die Stadt erschütterte. Klein wie die Ameisen. Dabei Gespräche über den Tod. Zu diesem Thema machte Madame Gould einige gute Bemerkungen – so die, dass das Erlebnis des Todes zu den ganz wenigen gehöre, die niemand uns rauben könne, ja dass sehr oft gerade jener uns dadurch bereichere, der uns am stärksten zu schädigen gesonnen sei. Das Schicksal könne uns alle grossen Begegnungen entziehen – die mit dem Tode nie. (…)”1


1. Aus: Ernst Jünger. Strahlungen I. dtv 1964.

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