Hallo ihr Lieben,
heute war es soweit, mein erster echter Wettkampf.
Run for Refugees
Es war ein Benefizlauf, also auch noch für einen guten Zweck.
Ich bin vor lauter Aufregung schon kurz vor 6 Uhr wach gewesen und konnte auch nicht mehr einschlafen, meine Gedanken waren nur “Bitte nicht Letzter werden”.
Ich hatte voll Hunger heute morgen und habe wahrscheinlich zuviel und zu spät vor dem Lauf gegessen. Ich habe dann 2 Scheiben Brot und noch ein Brötchen gegessen. War bestimmt zuviel, aber ich hatte Hunger, wenn ich aufgeregt bin, habe ich gleich doppelt Hunger.
Dann habe wir uns um 10.30 Uhr mit einer weiteren Läuferin vor dem Start getroffen, weil ich ja auch keine Ahnung hatte, wie so eine Anmeldung und alles so von Statten geht. Wir haben dann unsere Startnummern und den Tracker geholt.
Ich hatte die Startnummer 157. Seit 9 Uhr liefen die Marathon und Halbmarathon Läufer ihre Runden und wir haben gleich gesehen, das es matschig wird. Die Hosen und Schuhe sahen schlimm aus.
Der Start-Ziel Bereich war sonnig und es gab dort auch Getränke und Futter. Nachdem ich zum 10ten Mal Pipi machen war, die Aufregung, ging es an den Start. Es waren alle 5 und 10 km Läufer zeitgleich. Ich bin gleich zu schnell gestartet, was ich nach den ersten zwei Kurven merkte und dann musste ich das Tempo drosseln, ich wollte ja nicht Letzte werden.
Ich habe gemerkt, das ich nicht mit einem Laufpartner mithalten kann oder mich nicht an anderen orientieren kann, das ist nicht mein Tritt. Ich habe auch so kurze Beine…
Die Strecke ging quer Feld ein und da alles gefroren war von der Nacht und 11 Uhr die Sonne schien, war es an manchen Stellen hart, an anderen matschig und glatt und an anderen tiefe Pfützen. Dann kam die Stelle, an der es richtig tiefes Wasser war und an der einen Seite eine Hecke und an der anderen ein Zaun zur Pferdewiese. Alle versuchten am Rand der Hecke lang zu kommen und dann hörte ich nur “Scheiß drauf, da müssen wir wohl durch” und schon platschte es, alle mitten durch. Das Wasser ging bis über meinen Knöchel und war eiskalt. Mit gefühlten 6 Schritten war ich durch, also es war echt viel Wasser.
Danach hatte ich erstmal Eisfüße, aber das ging kurz darauf wieder. Die Matsche war Stellenweise glatt, ich bin quer Feld ein laufen nicht gewohnt, aber im Nachhinein hat es echt Spaß gemacht. An manchen Ecken standen Streckenposten, die immer geklatscht haben, wenn jemand vorbei lief, das war ein mega gutes Gefühl. Sonst klatscht keiner, wenn ich laufe. Ich finde die Füßgänger könnten mal damit anfangen, das motiviert ungemein.
Dann kamen die letzten 2 km und die waren so fies. Es ging 3 Mal sehr steil aufwärts. Beim ersten Anstieg bin ich kurz gegangen, den zweiten habe ich geschafft, weil unten und oben ein Streckenposten standen, die das ja sonst gesehen hätten und als ich um die nächste Ecke bog, rutschte mir ein “Oh Scheiße” raus und ein anderer, der mich gerade überholte musste lachen. Ich dachte, ich schaff das nicht mehr und meine Wunschzeit von maximal 35 min kann ich sowieso vergessen. Ich laufe halt sonst sehr eben.
Dann kam das Ziel und ich hörte den Applaus und ich sah meinen Mann und meinen Sohn und ich lief über die Zeitmatte und wollte nur noch umfallen.
So sah ich von hinten aus und ich bin froh, das ich nicht meine neuen Schuhe anhatte.
Und das ist der Lohn für den irren Lauf:
Meine Zeit: 33:38
Gesamtwertung der Frauen: Platz 7
Gesamtwertung meiner Altersklasse Frauen: Platz 2
Ist das nicht cool? ich dachte echt zwischendurch ich bin ne Stunde unterwegs und Bummeletzter und dann dieses Ergebnis.
Ich bin so stolz und es ist so ein fantastisches Gefühl, eine Medaille zu bekommen, ich werde das auf jeden Fall öfter machen.
Ich bekomme mein Dauergrinsen auch kaum noch aus dem Gesicht..
Ich wünsche euch allen noch einen schönen Sonntag Abend.
Eure Madeleine