Lästig aber meist harmlos: Der Schluckauf bzw. der Hitzgi

Lästig aber meist harmlos: Der Schluckauf bzw. der Hitzgi

Der berühmteste chronische Hitzgi: Mister Hickup

Hattet Ihr als Kind auch häufig den Hitzgi, also Schluckauf? Wie sieht es heute bei Euren Kindern aus? Und: Wie bringt Ihr den lästigen Hitzgi wieder weg?

Der Hitzgi entsteht durch ein unwillkürliches Zusammenziehen des Zwerchfells und der Atemmuskulatur sowie den Verschluss der Stimmritze (Kehldeckel). In den allermeisten Fällen ist er zwar lästig, aber harmlos. Bereits Babys in der Gebärmutter haben Schluckauf. Mit der Reifung des zentralen Nervensystems lässt dieser in der Regel nach, kann aber im Verlaufe des Lebens immer wieder auftreten.

Mögliche Auslöser

Der Hitzgi hat meist harmlose Auslöser und nicht selten wird er mit allerlei abergläubischen Vorstellungen und Ammenmärchen verbunden. Zum Beispiel sagt man, dass er auftritt, wenn man etwas Gestohlenes isst oder wenn jemand an einen denkt. Etwas sachlicher betrachtet, gilt:

  • Babys und Kleinkinder können Schluckauf bekommen, wenn sie beim Trinken zu viel Luft schlucken.
  • Ältere Kinder können ihn bekommen, wenn sie viel kohlensäurehaltige Getränke zu sich nehmen.
  • Auch das zu hastige Herunterschlingen von Mahlzeiten oder eine zu grosse Portion essen, können den Hitzgi hervorrufen.
  • Aufeinanderfolgende Speisen, die sehr unterschiedliche Temperaturen haben, fördern das Auftreten von Schluckauf ebenfalls.
  • Mit Schluckauf reagieren manche Kinder ausserdem auf Aufregung und Stress.
  • Bei Erwachsenen kommt zu den obgenannten Auslösern auch erhöhter Alkoholkonsum hinzu.

Meist findet sich aber keine spezifische Ursache für den Hitzgi.

Tipps und Tricks, um den Hitzgi zu stoppen

Patentrezepte gegen den Schluckauf gibt es zwar keine, aber dafür ganz viele Hausmittel und Überlieferungen, die einen Versuch wert sind ausprobiert zu werden, wenn der Hitzgi nächstmals zuschlägt:

  • Anhalten des Atems
  • langsames, tiefes Durchatmen
  • schnüffeln oder hecheln wie ein Hund
  • Niesreiz auslösen (z. B. in helles Licht schauen)
  • ein Glas Wasser in kleinen Schlückchen trinken
  • eine Tasse Tee in einem Zug zu trinken
  • Teelöffel voll Zucker zu sich nehmen
  • ein in Essig oder Zitronensaft getränktes Stück Zucker auf der Zunge zergehen lassen
  • sanftes Klopfen auf den Rücken
  • auf den Rücken legen, die Knie an den Bauch ziehen und mit den Händen gegen den Bauch drücken
  • Solarplexus-Punkt auf der Fussohle massieren (dieser Punkt liegt ungefähr in der Mitte unter dem Fussballen)
  • mit dem Daumen am Handgelenk den Puls fühlen bzw. mit sanftem Druck “stabilisieren”
  • erschreckt werden
  • Kopfstand machen und ein Glas Wasser verkehrt herum trinken
  • den Adamsapfel mit einem Eiswürfel kühlen
  • sich an der eigenen Zunge ziehen
  • überlegen, was man vorgestern zum Frühstück gegessen hat
  • einen langen, schwierigen Satz lesen und in Gedanken in eigenen Worten wiedergeben
  • an sieben Männer mit Glatze denken

Nun ja, wie auch immer: Das Ziel all dieser Tipps und Tricks ist es jedenfalls, die Atemmuskulatur und das Zwerchfell zu entspannen!

Wann zum Arzt?

Dauert der Schluckauf länger als ein, zwei Tage muss dieser ärztlich abgeklärt werden, da sich auch Erkrankung dahinter verbergen könnte. Tritt der Hitzgi zusammen mit Kopfschmerzen, Schwindel, Lähmungserscheinungen, Seh- oder Sprachstörungen auf, so sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Wann bekommt Ihr, wann bekommen Eure Kinder den Hitzgi? Welches sind Eure erfolgreichsten Methoden, um Schluckauf wieder zu stoppen? Welche Ammenmärchen rund um den Hitzgi kennt Ihr?


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