Beim Vorschießen für die Kreismeisterschaft in der Halle läuft mal wieder alles gegen mich. Zunächst ist gleichzeitig in der Halle ein Volleyballturnier und der Anfeuerungslärm der Vereine ist entsprechend laut. Ich weiß nicht, ob mich dies beeinträchtigt, aber in der 7. Passe des ersten Durchgangs hebele ich den Pfeil von der Auflage und löse: 10 - 10 - M! Und im zweiten Durchgang, wieder in der 7. Passe, bricht mir beim Lösen der Bogenarm weg, dieses Mal aber in einer Phase mit schwachen Schüssen: 8 - 7 - M! Damit fange ich mir also zwei M ein. Mit einer sechs, fünf Siebenen und einigen Achten reicht es dann nur zu 258 und 256 Ringen - 514 Ringe insgesamt. Damit ist die Qualifikation für die Landesmeisterschaft schon fast nicht mehr möglich - letztes Jahr lag sie bei 520 Ringen.
Nach diesem Desaster messe ich das Zuggewicht der Easton-Zugwaage mit 35,9 lbs; somit doch wieder mehr, als ich eigentlich haben wollte! Um zu sehen, ob ich mit anderen Wurfarmen vielleicht noch etwas weiter herunter komme, montiere ich die kürzlich fast neuwertig erstandenen Win&Win Inno Ex Power 70/34 Wurfarme und beginne, den Bogen abzustimmen. Nach dem Rohschafttest bis auf 18 m und den entsprechenden Einstellungen messe ich ein Zuggewicht von 34,5 lbs. Hiermit fällt mir der Endauszug ein wenig leichter, so dass ich hoffe, dass ich mich mit diesen Wurfarmen stabilisieren kann. Gleichzeitig nutze ich die Umstellung, um mein Tab-Leder zu erneuern und den Fingertrenner mit Band zu umwickeln, damit die Haut am Zeigefinger nicht mehr vom Leder eingequetscht wird.
Während des ersten Trainings schieße ich konstant recht gute Gruppen, aber es sind auch immer mal wieder die eine oder andere Sechs oder Sieben dabei. Doch erst einmal bleibt mir nichts anderes über, als diesen Weg weiter zu gehen. Die nächste Bewährungsprobe ist das Hallenturnier in Quetzen, zu dem ich einen Platz erbe (Dank an Jens!). Hier kommt dann die Stunde der Entscheidung: Geht es langsam aufwärts, sollte ich das dort zeigen. Dann mache ich so weiter.
Sollte es aber wieder so massive Rückschläge geben, ist es vielleicht an der Zeit, die Bogenart zu wechseln. Es muss ja dann etwas Grundsätzliches nicht stimmen. Ich würde dann den Recurve beiseite legen und meinen Compound herausholen, der Bowtech Sentinel liegt jetzt schon fast zwei Jahre ungeschossen auf dem Speicher.
Recurve um des Recurve willen oder nur noch Just for Fun schießen ist nicht mein Ding. Ein Erfolgserlebnis sollte schon dabei sein!
Last Chance for Recurve am Ende dieses seltsamen Jahres!