Schwerin – Neben dem Schweriner Schloss wird Mecklenburg- Vorpommern auch das Doberaner Münster für die Aufnahme in das prestigeträchtige Unesco-Weltkulturerbe vorschlagen. Der Landtag begrüßte am Mittwoch einhellig die Bewerbung und forderte die Landesregierung auf, alles dafür zu tun, dass der Sakralbau auf die deutsche Vorschlagsliste kommt.
Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) sicherte zu, dass beide Anträge fristgerecht bis zum 1. August bei der Kultusministerkonferenz vorgelegt werden. „Dass wir zwei Vorschläge einreichen, erhöht die Chancen des Landes, auf der deutschen Vorschlagsliste Berücksichtigung zu finden.“ Laut Brodkorb soll nach einer intensiven Prüfung 2015 dann darüber entschieden werden, welche Kultur- und Naturerbe-Stätten auf die deutsche Vorschlagsliste für die Unesco gesetzt werden.
Wie die SPD-Abgeordnete Stefanie Drese hervorhob, ist das 1182 gegründete Doberaner Kloster das erste christliche Kloster in Mecklenburg. Selbst die Wirren des Dreißigjährigen Krieges hätten die Gebäude und das mittelalterliche Inventar weitgehend unbeschadet überstanden. Die Innenausstattung des Münsters sei fast vollständig erhalten und einzigartig. Schon 1984 habe die DDR das Münster zusammen mit Sanssouci in Potsdam und der Dresdner Semperoper für die Welterbeliste vorgeschlagen, aber ohne Erfolg.
„Das Bad Doberaner Münster ist in seiner hochgotischen Ausstattung europaweit einmalig“, hob auch Egbert Liskow von der CDU hervor. Die Voraussetzungen seien somit nicht schlecht, dass es sowohl das Schlossensemble Schwerin als auch das Münster auf die deutsche Vorschlagsliste für die Welterbeliste schaffen.
Die Liste des Unesco-Welterbes umfasst bislang 936 Denkmäler in 153 Ländern. Dazu gehören seit zehn Jahren auch die historischen Altstädte von Stralsund und Wismar. Im Sommer 2011 hatte die Unesco im Rahmen einer länderübergreifenden Bewerbung die Buchenwälder im Jasmunder- und im Müritz-Nationalpark zum Welt-Naturerbe erklärt.
Quelle: OZ (dpa/mv)
Neben dem Schweriner Schloss wird Mecklenburg- Vorpommern auch den Doberaner Sakralbau für die Unesco-Liste vorschlagen. Foto: Andreas Meyer