“Hach ist das aber schön!”
Wir liegen im Bett – sie schnurrt wie eine Katze.
Zeit – entdecke ich – ist eine ästhetische Kategorie. Glück ist, wenn man sie hat. So danke ich Gott für den Tag, seitdem ich auf Television verzichte. Auch für meine Lust am Frühaufstehen, die Lenchen – mit einer Stunde Verzögerung zwar, aber immerhin – mit mir teilt. Offenbar konvergieren Verhaltensmuster in einer guten Beziehung.
Wenn 7:30 Uhr der Tag der Anderen beginnt, hatten wir bereits etwas von uns.
Wir kuscheln heute in aller Ruhe, derweil ich ahne, dass es bald stressig werden könnte, denn demnächst wollen wir umräumen. Aus dem Arbeitszimmer soll das Schlafzimmer werden und umgedreht.
Da fällt mir ein oller NVA-Witz ein. Thema “Tausch”. – ~ – Soldat Meier schreibt in den ersten Wochen seiner Dienstzeit seiner Mutter einen Brief. “… und deine Sorgen ob der schlechten Hygiene sind unbegründet. Die Unterwäsche wird regelmässig getauscht. Müller tauscht mit Lehmann, Lehmann tauscht mit Krause, Krause tauscht … “
Wir tauschen Schlaf- und Arbeitszimmer.
Für das umgeräumte Schlafzimmer hat Lenchen bereits eine niegelnagelbeue Schrankwand geordert.
*kuschel*
*schnurr*
“Sagmal, wann kommt eigentlich unsere neue Schrankwand?”
Vor Antwort räkelt sie sich noch einmal so richtig – dieser Morgen ist schön.
“Oooch, die Schrankwand? – Die kommt doch erst im Dezember”
HEUTE IST DEZEMBER.
Blitz. Ich raus. Wühle in Papieren. Gucke. Finde Karte.
“Am 4.12. … zwischen 7:00 Uhr und 9:00 Uhr werden Sie von unseren Mitarbeitern informiert, wann unsere Monteure eintreffen.”
Zeitgleich – was für ein nach Inszenierung klingendes Timing! – klingelt das Telefon.
“Tach-schön. Wir sind die Monteure. Rhabarber-Rhabarber… ~ So jejen Zehne simmer da”
Plötzlich ist alles anders. Wir wollen plötzlich gleichzeitig ins Bad und bei dem was kommt, kann ich nicht mehr mitschreiben.
